Reisen und CoronaSommerurlaub 2020: Eingeschränkt reisen in Europa
In Sachen Reisen wird in Europa in den kommenden Monaten mehr möglich sein. Aber: Es bleibt kompliziert.
Ok, bei der Urlaubsplanung war es nie leicht, alle Interessen, Wünsche und Budgets zusammenzubekommen. In Zeiten von Corona allerdings sieht das noch einmal ganz anders aus. Hier muss zusammengebracht werden, was erlaubt, möglich und was sinnvoll ist.
In der Frage, wie unser Sommerurlaub dieses Jahr aussehen könnte, sind wir in Deutschland nach den Beratungen von Außenminister Heiko Maas mit den Außenministern von zehn EU-Urlaubsländern (am 18.05.2020) ein kleines Stück weiter. Zumindest zeichnet sich ein Fahrplan ab.
15. Juni – Entscheidung über weltweite Reisewarnung
Die weltweite Reisewarnung des Auswärtigen Amtes bleibt zunächst bis zum 14. Juni bestehen, sagt Heiko Maas. Wahrscheinlich sei, dass die Reisewarnung dann durch Reisehinweise für bestimmte Länder ersetzt werde, erklärt Deutschlandfunk Nova-Reporter Andreas Schmitt.
Ein entscheidender Stichtag ist der 15. Juni. Österreich und Frankreich haben schon angekündigt, die Grenzen zu den Nachbarn zu öffnen. Italien ist da noch einen Schritt schneller. Das Land will schon ab dem 3. Juni die Grenzen öffnen, allerdings ist dann die Frage, wie deutsche Touristen dort hin kommen, gibt Andreas Schmitt zu bedenken: "Da ist die Frage, wie kommt man da hin, wenn andere Länder noch die Grenzen geschlossen haben?" So sei auch die Zahl der Flüge nach wie vor begrenzt, sagt Andreas Schmitt.
"Wir können nicht dauerhaft eine generelle Reisewarnung für die ganze Welt aufrecht erhalten."
Reisehinweise statt Warnung
Während Griechenland schon angekündigt hat, ab dem 1. Juli Hotels auch wieder für ausländische Touristen zu öffnen, laufen in Spanien noch die Diskussionen. Der Ausnahmezustand soll bis Ende Juni verlängert werden. Erst danach könnte eine Einreise wieder möglich werden. Die beliebten Reiseländer der Deutschen wurden unterschiedlich von der Corona-Krise getroffen.
Urlaub wie bisher, das werde es in diesem Jahr nicht geben, machte der Außenminister deutlich. Denn auch in den anderen EU-Ländern gibt es unterschiedliche Kontaktbeschränkungen, Abstandsregeln oder die Pflicht, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Und die gelten natürlich auch für Urlaubsregionen.
Viele Einzelbestimmungen
Wie kleinteilig die Reiseplanung künftig aussehen könnte, zeigt das Beispiel Spanien. Hier hatte es Berichte gegeben, so Andreas Schmitt, dass Reisen beispielsweise nach Teneriffa nur mit einem Vorab-Corona-Test möglich sein könnten. Weitere Überlegungen der Kanarenregierung sind etwa ein digitaler Gesundheitspass, den Reisende per App bei sich tragen müssen.
Als weitere Absicherung der Touristen-Hotspots – wie der Kanaren und Balearen – soll gelten: Eine Einreise soll nur für Menschen aus deutschen Regionen möglich sein, in denen es sehr wenige Coronafälle gibt.
"Wir sind gut beraten, uns auf Europa zu konzentrieren."
Was den Urlaub im außereuropäischen Ausland angeht, dämpfte Außenminister Heiko Maas die Erwartungen: Hier sollte besonders daran gedacht werden, dass bei einem potenziellen weiteren Ausbruch auch eine sichere Heimreise möglich sein sollte.
Zwar seien, wenn die Reisewarnung aufgehoben werde, auch Reisen auf andere Kontinente nicht ausgeschlossen, doch diesen Sommer sei das noch zu früh. In Südamerika werde der Infektions-Peak beispielsweise in den Sommermonaten erwartet.