FerienUrlaub mit Eltern: So machen wir das Beste draus
Verreisen mit den eigenen Eltern? Valentin fliegt bald nach Griechenland. Kompromissfähigkeit hat er schon eingepackt. Eine gute Idee, findet Familientherapeut Björn Enno Hermans.
Und ab zur Vulkanbesteigung, um fünf Uhr morgens geht es los: Was seine Eltern im Urlaub völlig normal finden, ist für Valentin ein beinahe vorprogrammierter Konflikt.
Kind schläft, Eltern wach
Er schläft im Urlaub gerne etwas später ein und steht dann auch später auf. Seine Eltern hingegen wollen um sieben Uhr aufstehen, um acht Uhr frühstücken und dann den ganzen Tag nutzen.
"Der Konflikt am Morgen, wenn es lautes Klopfen an der Tür gibt und man selber eine halbe Stunde zum Aufwachen braucht."
Mit seinen Eltern macht er auch deswegen als Erwachsener noch gerne Urlaub, weil sie ihm Reisen an Orte ermöglichen, die sein studentisches Budget sprengen: nach Florida zum Beispiel – Mietwagentour inklusive – und auch die anstehende Reise nach Kreta.
"Kommunikation mit den Eltern ist wichtig. Wir haben hier unsere Regeln, die schreiben wir jetzt im Urlaub auf, das alles gut läuft."
Familiäre Rollenmuster treten möglicherweise im Urlaub verstärkt zu Tage, sagt Björn Enno Hermans. Im gemeinsamen Urlaub entsteht automatisch Abstimmungsbedarf, sagt der Familientherapeut.
"Wann immer mehrere Menschen gemeinsam etwas unternehmen, treffen unterschiedliche Bedürfnisse aufeinander. Dann kann das stressig werden, weil man sich abstimmen muss."
Vor dem gemeinsamen Urlaub mit den Eltern empfiehlt er, die folgenden Fragen zu klären:
- Wie wichtig ist mir die gemeinsame Urlaubszeit?
- Wo überschneiden sich die Interessen und Aktivitäten? Ist das extrem konträr?
- Wie bewerte ich die Beziehung?
Er empfiehlt schon vor dem Urlaub Absprachen zu treffen. "Die groben Linien könnte man vorher schon mal abstecken und nicht erst im Urlaub", sagt Björn Enno Hermans.
Der verflixte dritte Tag
Besonders kritisch ist seiner Erfahrung nach der dritte Tag der gemeinsamen Zeit. Um diesen Zeitraum herum werden kritische Themen angesprochen, eine kleine Krise kann sich zeigen.
"Der dritte Tag gilt auch in Gruppen immer als ein ganz besonderer Tag."