Flugbuchungsportale"Das ist fast schon kriminell"
Flugbuchungsportale sollen uns die Suche nach günstigen Urlaubsflügen leichter machen. Am Ende sind die gebuchten Flüge dort aber oft teurer als direkt bei den Fluglinien. Warum das so ist, erklärt Falk Murko von der Stiftung Warentest.
Buchungsprozesse bei Flugbuchungsportalen sind oft umständlicher und teurer als wenn wir direkt bei den Fluglinien unsere Flüge buchen. Häufig kommt bei den Flugbuchungsportalen am Ende auch ein höherer Preis raus als der, der am Anfang angezeigt wurde. Das hat die Stiftung Warentest herausgefunden.
"Das Gesetz schreibt vor: Was am Anfang da steht, muss auch eingehalten werden. Transparenz wird hier leider oft nicht geboten."
Fluggesellschaften zahlen keine Provision an die Flugbuchungsportale. Genau das ist das Problem, sagt Falk Murko. Damit die Flugbuchungsportale trotzdem Geld verdienen, versuchen sie dem Kunden Versicherungen unterzujubeln oder sie verlangen Servicegebühren. "Kunden werden unter Druck gesetzt, indem die Flugbuchungsportale sagen, ohne Versicherung sei es gefährlich, in den Urlaub zu fliegen. Oder nehmen sie doch noch eine Krankenversicherung, weil so und so viele Personen erkranken im Urlaub", erklärt Falk Murko. Manchmal erfahren die Kunden auch ganz am Ende des Buchungsprozesses, dass der günstige Flug nur verfügbar ist, wenn der Kunde mit einer ganz bestimmten Kreditkarte bezahlt.
Direkt bei den Airlines buchen
Der Grund dafür ist einfach: Flugbuchungsportale sind verpflichtet, eine gängige kostenfreie Bezahlmöglichkeit anzubieten. Das kann der Bankeinzug sein oder Master- und Visacard. Viele Portale bieten stattdessen eine spezielle Kreditkarte an, die niemand hat - einfach, um zusätzlich Geld zu verdienen. "Das ist fast 'ne kriminelle Geschichte", sagt Falk Murko.
Er empfiehlt stattdessen auf einem Flugvergleichsportal, das keine Flugtickets verkauft, die Preise zu vergleichen und dann den entsprechenden Flug direkt auf der Website der Airline zu buchen. "Da läuft es wesentlich transparenter und besser."