UnisexSie trägt seins, er trägt ihrs
Boyfriend-Jeans - alter Hut. Aber wie sieht's aus mit der Girlfriend-Jeans für die Jungs? Wieso können wir eigentlich nicht alle alles tragen? Männer in Abendkleidern oder Röcken - gesehen haben wir das doch auch schon.
Kathrine Hepburn wurde aus dem Hotel geworfen, weil sie eine Hose trug. Yves Saint Laurent steckte die weiblichen Models in Hosenanzüge und Sneakers, Jeans und Sweatshirts waren ursprünglich selbstverständlich Männerklamotten. Die Emanzipation der Frau, was das Tragen bestimmter Kleidungsstücke angeht, scheint so alt und so überholt, dass die meisten von uns gar keine Gedanken mehr daran verschwenden, ob das, was sie tragen ursprünglich für das weibliche oder das männliche Geschlecht gedacht war. Man trägt es einfach.
Selbstverständlichkeit oder stehen wir noch am Anfang?
Dass Frauen Männerkleidung tragen, ist ein alter Hut, aber anders herum eher eine Seltenheit und meistens als Provokation gedacht: Conchita Wurst mit Vollbart im Abendkleid. Männer in Röcken - hat man schon einmal gesehen, aber niemand geht davon aus, dass es eines Tages Normalität sein könnte.
"Auf den Trend aufgesprungen"
Ein Jeanslabel wirbt in einer neuen Kampagne mit Unisex-Klamotten. Das heißt, man muss der Jeans gar keinen Namen mehr geben - es ist keine Boyfriend-Jeans für Frauen, sondern einfach eine Hose, die jeder tragen kann, dem sie passt. Sozusagen ein weiterer Schritt in Richtung Auflösung von Geschlechterklischees. Ein Fortschritt also. Bloggerin Alexa von Heyden denkt jedoch nicht, dass die Jeansmarke, die mit der Unisex-Hose wirbt, hier einen neuen Trend kreiert hat. Vielmehr hat sie wohl den Zeitgeist erkannt und ist auf den Zug aufgesprungen, sagt die Bloggerin im Interview.
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