KlimaschutzUni Kiel bis 2030 klimaneutral
Die EU möchte das Klima schützen, die Bundesregierung möchte das auch: Große Erfolge gibt es noch nicht – eher das Gegenteil ist der Fall. Klimaschutz kann aber auch schon auf lokaler Ebene anfangen. Die Uni Kiel zum Beispiel möchte bis 2030 klimaneutral sein und hat das bereits zu über 80 Prozent geschafft. Auf dem Future Sustainability Congress 2019 stellt sie daher ihr Projekt "klik – klima konzept 2030" vor.
Wir brauchen eine klimaneutrale Uni mit einem professionellen Umweltmanagement – Das haben Studierende der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel schon 2006 gefordert. Mit Erfolg offenbar: Vor knapp sieben Jahren hat sich die Uni dem Ziel verschrieben, bis 2030 klimaneutral zu werden und das Thema Nachhaltigkeit so auf lokale Agenda gebracht.
Bei ihrem Projekt "klik – klima konzept 2030" richtet die Uni Kiel ihren Blick besonders auf:
- Energie
- Mobilität
- Abfall
In diesen drei Bereichen soll die CO2-Bilanz im Jahr 2030 gleich null sein. Seit dem Start der Initiative habe die Uni die CO2-Emissionen um über 80 Prozent reduziert, erklärt der Leiter des Projekts Norbert Kopytziok.
"In den vergangenen Jahren konnten wir unsere CO2-Emissionen um über 80 Prozent reduzieren."
Ihre Klimaneutralität möchte die Hochschule durch das Einsparen von Ressourcen erreichen. Daher hat sie zu Beginn des Projekts die drei Bereiche auf ihre Einsparpotenzial untersucht. Das Ergebnis: Vor dem Start des Projekts hat die Uni Kiel 26.000 Tonnen energiebedingte CO2-Emission ausgestoßen – davon sind allein 18.000 Tonnen durch Stromverbrauch entstanden.
Bewusst gegen Stromverschwendung
Beim Thema Energie geht es der Uni Kiel daher vor allem darum, ein Bewusstsein für den hochschulinternen Stromverbrauch zu schaffen. Gemeinsam sollen die Studierenden und Unimitarbeiter darauf achten, unnötigen Stromverbrauch zu vermeiden – zum Beispiel, indem sie nach dem Seminar das Licht ausschalten, Bürogeräte wie Scanner, Kopierer und Co. erst vor Gebrauch ans Stromnetz anschließen und Led-Birnen statt Leuchtstoffröhren nutzen. Seit 2018 bezieht die Hochschule außerdem Ökostrom für alle Bereiche. Dank der Maßnahmen wird Strom zu zehn Prozent eingespart.
"Ich bekomme immer wieder mit, dass Studierende davon beeindruckt sind, dass die Uni ihre Forderung anhört."
Zusätzlich möchte sich die Uni auf den Weg zu einer Zero-Waste-Einrichtung machen – unnötiger Abfall soll reduziert werden. Im Rahmen des klik-Projekts habe die Uni Kiel das erste Abfallvermeidungskonzept für eine Hochschule in Auftrag gegeben, sagt Norbert Kopytziok.
Konkret heißt das: Doppelseitiges Ausdrucken bei Druckern und Kopierern als Standard einzustellen, Mülleimer nur zu leeren, wenn es nötig ist, und weniger Lebensmittel wegzuwerfen. Durch das Projekt habe die Uni unter anderem festgestellt, dass zum Beispiel der Anteil von To-Go-Bechern am Müll nur zwei Prozent betrage, sagt der Leiter von klik.
Uni durch Einsparen von Ressourcen klimaneutral machen
Das Projekt zeigt: Uni geht auch klimaneutral. Ihr Konzept stellt die Uni Kiel daher auf dem Future Sustainability Congress vor, der am 19. November in Hamburg stattfindet.