Umweltschützer Pascal RöslerPaddeln für sauberes Wasser
Pascal Rösler ist für zwei Monate die Isar und Donau entlang gepaddelt - vorbei an wunderschöner Natur, aber auch an viel Plastikmüll. Mit seiner Tour hat er Spenden für sauberes Wasser gesammelt.
Zwei Flüsse, zehn Länder, 2.500 Kilometer: Unter seinen Füßen hatte Pascal Rösler nicht nur sein SUP-Board, sondern auch endlos Wasser. Trinkwasser, zumindest theoretisch. Auf seiner Paddel-Reise von der Isar in München über die Donau bis ins Schwarze Meer in Rumänien flossen nämlich Unmengen Abfall an ihm vorbei. Wenn er die Menschen vor Ort fragte, ob sie das Flusswasser trinken würden, bekam er jedes Mal ein Kopfschütteln als Antwort.
"Eigentlich ist es wie ein laufendes Band an Plastikmüll. Mal mehr, mal weniger. Aber wenn du es im Durchschnitt betrachtest, läuft dieses Band kontinuierlich."
Eigentlich ist Pascal gelernter Bankkaufmann. Als leidenschaftlicher Wassersportler wurde für ihn eine Frage immer drängender: "Was kann ich für die Natur tun? Was kann ich zurückgeben?" So entstand die Idee seiner Stand-Up-Paddling-Tour und die Gründung einer eigenen Organisation. Mit seiner Aktion will der Umweltschützer auf die Verschmutzung der Flüsse aufmerksam machen.
Von Bayern bis ins Schwarze Meer
Im Schnitt paddelte Pascal 42 Kilometer pro Tag, stand dabei bis zu acht Stunden auf dem Brett. 600.000 Paddelschläge hatte er am Ende seiner Tour in den Armen. Doch die wichtigste Vorbereitung war für ihn nicht das Training, sondern sich sein Ziel vor Augen zu halten: Der alte Leuchtturm von Sulina in Rumänien. Der Ort, wo die Donau ins Schwarze Meer mündet.
Die Plastikflaschen, die an ihm vorbeischwammen, seien aber nur die Spitze des Eisbergs, erklärt der Standup-Paddler. Der Großteil des Mülls werde durch die Strömung nach unten gezogen. Und so seien die Flüsse nicht unbedingt so sauber, wie sie auf den ersten Blick erscheinen. "Auf der Isar ist das Plastik, das ich später in Unmengen gesehen habe, nicht so an der Wasseroberfläche sichtbar. Das heißt aber nicht, dass es das dort nicht gibt", erklärt Pascal.
"Nach Untersuchungen der Uni Wien fließen jeden Tag etwa vier Tonnen Plastik von der Donau ins Schwarze Meer. Vor der Tour kam mir diese Zahl sehr hoch vor. Mittlerweile glaube ich: Diese Zahl ist zu tief gegriffen."
Mit den gespendeten 12.000 Euro will er nächstes Jahr weitermachen. Aber nicht auf dem Brett. Im nächsten Jahr will er mit einem Team, mit Jugendlichen, mit Fischern und Anwohnern an bis zu 40 Orten entlang der Strecke über die Umweltverschmutzung informieren - und Wasser und Ufer von Müll befreien.