Gott will es"Wer tötet, kommt ins Paradies!"
Diese Losung gilt nicht nur für Attentäter des sogenannten Islamischen Staates. Auch im Namen anderer Religionen wurde und wird Blut vergossen. Woher kommt sie, die Gewalt im Menschen?
"Deus lo vult!" (Gott will es!) So begründeten einst die Christen ihre Kreuzzüge ins Heilige Land. Schon Papst Urban II. rief 1095 zur Gewaltanwendung auf, bevor nach viel Blutvergießen unter großen Opfern schließlich Jerusalem eingenommen werden konnte. Wie auch immer Religion und Gewalt im Einzelfall zusammengehören mögen: Der Magdeburger Psychiater und Hirnforscher Bernhard Bogerts sieht einige typische Merkmale dafür.
- Eine Autorität, die Befehle erteilt, wo es langzugehen hat
- Ein gruppenkonformes Verhalten
- Die Abwertung von Anderen
Hinzu komme, dass Neigung zur Gewalt nach heutigen Erkenntnissen zu - grob geschätzt - 50 Prozent vererbt sei. Sie werde wie alle anderen mentalen Eigenschaften über Generationen weitergegeben. Auch ein typisches Krankheitsbild tauche in diesem Zusammenhang immer wieder auf.
"Amokläufer haben in einem sehr hohen Prozentsatz psychiatrische Störungen, insbesondere Psychosen, schizophrene Psychosen, Eingebungswahn, Verfolgungswahn, paranoide Persönlichkeitsstörungen."
Bogerts hat am 19. September 2016 auf der Generalversammlung der Görres-Gesellschaft in Hildesheim vorgetragen. Sein Thema lautete: "Kollektive Gewalt und Terror. Hirnbiologische und psychosoziale Ursachen".