TSG Hoffenheim - RB LeipzigKeine Tradition, maximaler Erfolg

Es war kein normales Bundesligaspiel: Die eine sagen: Da spielt ein Softwareentwickler gegen einen Brausehersteller. Die anderen: Da treten junge Talente gegeneinander an. Es geht um das Bundesligaspiel TSG 1899 Hoffenheim gegen Rasen-Ballsport Leipzig. Es endete 2:2. Doch das war nur der Anfang.

Grundsätzlich gilt: Fußball hat Tradition in Leipzig: Der VfB Leipzig holte 1903 die erste deutsche Meisterschaft. RB Leipzig wurde erst 2009 gegründet, möchte aber möglichst schnell da hin, wo der VfB einst stand. Das Spiel vom Sonntag war ansehnlich, sagt Philipp May, DRadio-Wissen-Sportreporter.

Beide Clubs könnten kicken und spielten relativ ähnlich: Mit hohem Tempo, was auch die vielen Krämpfe zeigten, die auf beiden Seiten zu beobachten waren. Taktisch setzten beide Mannschaften auf Pressing. RB noch mehr als Hoffenheim, hat Philipp beobachtet.

"Man hat es in der Formel Eins gesehen: Da wurde auch auf einmal Red Bull Seriensieger und nicht mehr Ferrari oder McLaren."
Philipp May, DRadio Wissen

Viel wurde bislang darüber geredet, dass sich RB Leipzig am Erfolg von Hoffenheim orientieren könnte. Philipp ist aber sicher: Der Weg von Leipzig geht weiter. Auch weil Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp dem Erfolg in Sinsheim selbst Grenzen setzt und sich auf die Ausbildung von Talenten beschränken will, um sie dann teuer zu verkaufen. Es geht also um ein Projekt, das sich selbst tragen soll.

Damit dürfte sich Red-Bull-Besitzer Dietrich Mateschitz nicht aufhalten. Seine Pläne gehen viel weiter. Er will langfristig in die Champions League. Er wird also alles daransetzen, Stars zu halten, um irgendwann auf Augenhöhe mit Bayern München zu spielen.

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Und dann ist da Ralf Rangnick, der Mann, der schon Hoffenheim von der dritten in die Erste Liga führte und jetzt auch bei RB Leipzig sportlich die Fäden in der Hand hält. Bei RB Leipzig ist er der entscheidende Mann.

Erst als Rangnick übernahm und das viele Geld mit einem Konzept verband, begann der Aufstieg von Leipzig. Wobei man wissen muss: Bei den Fußballaktivitäten von Red Bull geht es um viel mehr als nur um Leipzig. So gibt es auch Vereine in Salzburg und New York und eine Akademie in Brasilien. Alles mit einheitlichem Konzept und einer Spielidee, die Ralf Rangnick entwickelt hat.

Neben viel Kritik stellt Philipp May aber auch heraus: RB setzt, ähnlich wie Hoffenheim, auf Talente und kauft keine Superstars. Das Ziel ist aber trotzdem klar: Sie wollen irgendwann ganz oben mitspielen.