Ein Jahr nach AmtsantrittTrump macht Forschern das Leben schwer
Seit Donald Trump US-Präsident ist, fürchten Wissenschaftler, dass ihre Arbeit eingeschränkt wird. Die Sorge ist berechtigt, sagt die Molekularbiologin Susanne Ficus.
Aus Angst vor Einschränkungen im Wissenschaftsbereich haben 2017 weltweit zehntausende Menschen am "March for Science" teilgenommen. Die Bewegung setzt sich für eine unabhängige Wissenschaft ein. Vor allem in den USA wächst seit der Vereidigung Trumps am 20.01.2017 die Sorge, dass die Regierung Forschungsergebnisse als Fake News darstellt.
Trump erklärte damals, er befürworte eine gründliche Wissenschaft zum besseren Verständnis der Umwelt und der Umweltgefahren. Tatsächlich spielt Trump aber etwa die Erderwärmung oft herunter.
Trump leugnet Treibhauseffekt
So twitterte er Ende des Jahres noch: "Im Osten könnte es der kälteste Silvesterabend werden, der jemals registriert wurde. Vielleicht könnten wir ein bisschen von dem guten alten Treibhauseffekt gebrauchen, gegen den unser Land, aber nicht andere Länder, zum Schutz MILLIARDEN DOLLAR zahlen wollte. Zieht euch warm an!" Susanne Ficus ist Molekularbiologin und Mitinitiatorin des Frankfurter Wissenschaftsmarschs. Sie ist empört über solche Aussagen.
"Ich halte den March for Science letztes Jahr erst für den Anfang. Wir werden dieses Jahr weitermachen."
Trumps Regierungsstil habe dazu geführt, dass immer mehr Wissenschaftler das Land verließen, so Ficus. Der Travel-Ban bewirke auch, dass viele potentielle Teilnehmer nicht zu Konferenzen erscheinen könnten, weil sie nicht mehr in die USA einreisen dürften. Die Molekularbiologin sagt, nicht nur Wissenschaftler sondern auch Ärtze, die wissenschaftlich arbeiten, seien davon betroffen. Auch Trumps Sparpolitik bei wissenschaftlichen Einrichtungen erschwere die Forschung.
"Wenn Gelder fehlen, Menschen nicht mehr beschäftigt werden, Materialien nicht mehr zu Verfügung stehen, hat das massive Auswirkungen."
Die Trump-Regierung nutze Politik nur aus, um persönliche Vorteile zu erlangen. Trump wolle gar nichts unternehmen, um die Erderwärmung zu bekämpfen, so Susanne Ficus, denn in den USA würden die Kohle- und Ölindustrie sehr stark in das Thema Klimawandel eingreifen.
- Marschieren für die Wissenschaft | In den USA, in Deutschland und der ganzen Welt sind Leute auf die Straße gegangen, um für mehr Anerkennung der Wissenschaft und gegen die Verbreitung falscher Thesen zu protestieren.
- Wissenschaftler gegen Donald Trump | Bei der Wissenschaftskonferenz AAAS fragen sich US-Forscher, wie es unter US-Präsident Donald Trump mit ihrer Forschung weitergeht - inhaltlich und finanziell.