AuftretenVom Trampel zur Elfe: So geht leiser laufen
Na, tretet ihr eher laut oder leise beim Gehen auf? Wie laut wir gehen, hängt unter anderen von unserer Beweglichkeit ab. Leiser laufen ist lernbar. Zum Beispiel, indem ihr die Schuhe auszieht und barfuß lauft.
Ihr seid zu Hause, es ist ruhig und plötzlich hört ihr eure Nachbarin oder euren Nachbarn durch die Wohnung poltern. Ohne zu wissen, wo sie gerade in ihrer Wohnung sind, hört ihr über ihren Gang, wie sie durch die Räume laufen. Manchmal ist das vor allem eins: laut. In hellhörigen Häusers ist das noch mal schlimmer.
Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Wiebke Lehnhoff kennt das Problem. Sie fühlt sich manchmal beim Laufen selbst wie ein Trampel. Geht sie von A nach B, fällt ihr die Lautstärke ihrer Schritte auf.
"Ich hatte mal eine Mitbewohnerin, bei der das ziemlich extrem war – dieses laute Auftreten – und ich muss sagen, mich stört so was schon, aber ihr ist das überhaupt nicht aufgefallen."
Warum ein Gang laut oder leise ist, kann mehrer Ursachen haben, sagt Uwe Kersting, Sportwissenschaftler und Leiter des Instituts für Biomechanik und Orthopädie an der Deutschen Sporthochschule Köln.
Gehen oder Laufen bedeutet, dass einige Bereiche unseres Stütz- und Bewegungsapparats zusammenarbeiten müssen. Die Basis bildet das Skelett. Das wird durch die Skelettmuskeln bewegt, die ihre Kraft wiederum durch Sehnen erhalten. Die sind an einer Seite am Knochen angewachsen und am anderen Ende im Muskel verankert. Dazu kommen noch Gelenke, die die Knochen untereinander verbinden, gefestigt durch Bänder.
Mit der Ferse zuerst
Zusätzlich wird das Auftreten durch die Härte des Untergrunds oder der Beschaffenheit des Schuhs lauter oder leiser, aber auch die Art, wie wir unseren Fuß aufsetzten, beeinflusst die Lautstärke unserer Schritte, so Uwe Kersting. Dann kommt noch hinzu, wie schnell wir den Fuß am Boden abrollen und auch, wie stark wir unsere Muskeln dabei anspannen.
Klein, flach und langsam
In der Regel, so der Sportwissenschaftler, ist die Ferse der Teil vom Fuß, den wir beim Gehen zuerst auf den Boden aufsetzen. Zeigen die Zehen dabei nach oben, spricht Lauftrainer Emanuel Bohlander von einem "steilen Fuß". Sind die Schritte zudem eher groß, verstärkt das den steilen Fuß noch weiter. Ähnlich wie bei einem Marsch, ist das Gehen dann entsprechend laut und hörbar, sagt der Lauftrainer.
"Wie ist deine Beweglichkeit: Bist du eher ein mobiler Typ? Kommst du zum Beispiel in die tiefe Hocke mit den Fersen auf dem Boden und den Po weit runter Richtung Boden?"
Wer leises Auftreten üben möchte, dem empfiehlt er Bewegung, Dehnübungen und barfuß laufen. Auch helfen könne es, bewusst kleinere Schritte zu machen um nicht mit der Ferse und dem steilen Fuß aufzusetzen. Außerdem könne helfen, mit unterschiedlichen Schuhen verschiedene Gangarten auszuprobieren, wobei der Fuß flacher aufgesetzt wird.