Austin Butler und Tom Hardy"The Bikeriders" im Kino: Brutale Gang-Romanze
1968 erschien in den USA der Fotoband "The Bikeriders“ vom Fotojournalisten Danny Lyon. Diese Woche kommt der gleichnamige Film über Motorradgangs der 60er-Jahre von Jeff Nichols in die Kinos, er ist unser Gast in dieser Folge. Genau wie Serien-Legende David E. Kelley, der "Aus Mangel an Beweisen“" neu rausbringt.
1990 war "Aus Mangel an Beweisen" ein Kinofilm mit Harrison Ford in der Hauptrolle, in der Serien-Neuauflage des Gerichtsthrillers übernimmt Jake Gyllenhaal nun die Rolle des Rusty Sabich – eines Staatsanwaltes, der unter Verdacht steht, eine Kollegin ermordet zu haben. Produziert wurde das Serien-Remake der ursprünglichen Romanvorlage (Scott Turow) von TV-Ikone David E. Kelley.
David E. Kelley hat in den vergangenen 30 Jahren Serien-Klassiker wie "Picket Fences", "Ally McBeal", "Boston Legal" oder auch "Big Little Lies" geschaffen. Der 13-fache Emmy-Gewinner kennt das Serien-Business wie kaum ein anderer. "Ich fange immer noch mit den Figuren, ihren Geschichten an, versuche zu vermeiden, dass erst der Produzent oder das Marketing zu mir spricht", sagt er uns im Interview. "Sich fragen: was wollen die Leute gerade haben, und dann gucken, was mir dazu einfällt, ist eine Torheit."
"Wenn man versucht, allen zu gefallen, gefällt man am Ende niemandem."
Wir konnten ausführlich mit David E. Kelley über Serien im Wandel der Zeit sprechen und darüber, was sich von "Ally McBeal" bis heute verändert hat und wo die heutigen Herausforderungen liegen. "Aus Mangel an Beweisen" streamt ihr ab jetzt auf AppleTV+, jede Woche gibt es eine neue Folge.
"The Bikeriders": Herausforderung für Jeff Nichols
Jeff Nichols immer noch als reinen Indie-Regisseur zu bezeichnen wäre, als würde man Billie Eilish immer noch eine Nachwuchssängerin nennen. Längst hat sich Jeff Nichols einen Namen in Hollywood gemacht, seit er mit "Shotgun Stories" 2008 sein Debüt auf dem kleinen Ebertfest in Illinois feierte.
Mittlerweile heißen seine Stars nicht mehr nur Michael Shannon (der in jedem seiner Filme mitspielt), sondern auch Jessica Chastain, Matthew McConaughey, Reese Witherspoon, Kirsten Dunst, Adam Driver oder, wie jetzt in "The Bikeriders" Austin Butler und Tom Hardy.
Tom Hardy spielt, nach Vorlage des gleichnamigen Bildbands des Foto-Journalisten Danny Lyon den Rocker-Gang-Boss Johnny, Butler spielt dessen Zögling und designierten Nachfolger Benny, der immer erst zuschlägt, und dann fragt.
Im Chicago der 60er-Jahre wird die Blutsbande-Bromance allerdings durch Kathy (Jodie Comer) gestört, die die Abwärtsspirale sieht, in die ihr Mann Benny sich kopflos stürzt, und ihn da irgendwie rausholen will. Für Regisseur und auch Autor Jeff Nichols eine neue Art von Herausforderung, weil er sich im Metier des Films vorher gar nicht auskannte. "Ich bin in absolut keiner Motorrad-Kultur groß geworden, und auch nicht irgendwo im mittleren Westen", sagt er uns im Interview.
"Das war eine ganz andere, neue Welt für mich, ein ganz anderer Schnack, eine andere Sprache, so gar nichts, in dem ich mich zu Hause gefühlt hätte."
Geholfen haben ihm das Buch und die Tonbandaufzeichnungen von Danny Lyon, hat er uns im ausführlichen Gespräch erzählt und auch, wie aus Tom Hardy und Austin Butler echte Motorrad-Gang-Rocker am Set wurden. "The Bikeriders" läuft vom 20. Juni 2024 an im Kino.