TodesstrafeWenn Giftspritzen nicht wirken
Noch immer werden in den USA Menschen hingerichtet. Am häufigsten sterben sie durch Gift. Doch zu viele Injektionen gehen schief und führen zu langen qualvollen Todeskämpfen. Weil drei Häftlinge sich gegen die Giftspritze wehren, klärt heute der Supreme Court, ob sie verfassungswidrig ist. Denn grausam darf die Hinrichtung laut Verfassung nicht sein.
Die Hinrichtung von Joseph Wood in Phoenix dauerte zwei Stunden. Clayton Lockett rang in einer Todeskammer von Oklahoma 42 Minuten lang um sein Leben. Und Kent Sprouse wurde immerhin schon nach 22 Minuten für Tod erklärt. Alle sollten innerhalb weniger Minuten an dem Giftcocktail sterben.
Diskussionen um qualvolle Hinrichtungen
Genau genommen handelt es sich gar nicht um nur eine Giftspritze. Es sind drei aufeinanderfolgende Injektionen. Die Erste soll den Verurteilten in ein tiefes Koma versetzen, die Zweite soll lähmen und die Dritte zum Herzstillstand führen. Doch die US-Behörden haben Probleme an die nötigen Medikamente zu kommen.
"Die Amerikaner sind längst nicht so weit, dass sie auf die Todesstrafe verzichten wollten."
Bei der ersten Spritze waren die Staaten gezwungen, das Präparat auszutauschen. Der Grund: Die Medikamente aus Europa dürfen nicht für Hinrichtungen verwendet werden. Und mittlerweile weigern sich viele amerikanische Pharmakonzerne Mittel für Todesstrafen zu verkaufen. Deshalb experimentieren die Bundestaaten mit neuen Präparaten. Die Folge, gleich mehrere qualvolle Pannen.
Erschießungskommando als Alternative
Neben der Tötung durch Gift nutzen die Bundestaaten den elektrischen Stuhl oder die Gaskammer. Utah hat sogar Erschießungskommandos wiedereingeführt, weil die benötigten Gifte nicht zubekommen sind. Grundsätzlich wird die Todesstrafe in den USA immer wieder diskutiert. Insgesamt wird sie zwar seltener angewendet als früher. Nach wie vor gibt es aber eine stabile Mehrheit dafür. In 32 von 50 Staaten wird sie praktiziert.