EvaMuss lernen um ihre Mutter zu trauern
Eva ist 21 als ihre Mutter an Brustkrebs stirbt. Danach will sie weitermachen - als sei nichts passiert. Bis Eva versteht: Nichts wird je wieder so sein wie vorher. Schrittweise lässt sie ihre Trauer zu.
Direkt nach dem Tod ihrer Mutter muss Eva die Beisetzung organisieren: Sie sucht die Urne aus und einen Baum in einem Friedwald. Dann geht sie nach ein paar Wochen wieder in dem Café arbeiten, wo sie neben ihrem Studium jobbt. Der Tod ihrer Mutter ist hier kein Thema.
"Ich will was Normales haben, wo ich mich dran festhalten kann. Wo ich nicht viel nachdenken muss. Mich auf etwas konzentrieren, wo ich mich nicht verzetteln kann und nicht in ein Loch falle."
Parallel muss Eva das Haus ihrer Mutter ausräumen, Wände streichen, sich um eine eigene Krankenversicherung kümmern, vorher war sie über ihre Mama familienversichert. In dieser ganzen Zeit ist kein Platz für Trauer.
Endlich die Trauer zulassen
Auch als die meisten Sachen erledigt sind, kann Eva ihre Gefühle nicht zulassen. Sie will viel lieber wieder in ihr Studium reinkommen, Kunst und Kunstgeschichte. Als sie eine Hausarbeit schreiben will, hat sie eine Schreibblockade und einen Zusammenbruch. Danach sucht sie sich therapeutische Hilfe. Nach und nach versteht sie, dass auch ihre Mutter, die für sie immer die perfekte Mama war, ihre Schwächen hatte. Und sie versteht, dass ihr Leben nie wieder so sein wird, wie vor ihrem Tod.
"In so vielen Lebensphasen werde ich sie nicht mehr bei mir haben. Sie wird nie mitbekommen, dass ich vielleicht mal heirate. Noch nicht mal, dass ich meinen ersten Uni-Abschluss bekomme, dass ich Kinder kriege, dass ich einen festen Job hab, den ich mir schon immer gewünscht habe, wo sie auch immer gesagt hat: Du schaffst das und kannst das. Das wird alles nicht kommen. Und das ist so unfair."
Sie kann Schmerz und Trauer nach und nach zulassen. Allmählich fasst sie wieder Fuß - in einem neuen Leben, ohne ihre Mutter.
Die ganze Geschichte hört ihr hier oder im Podcast.