Vor und nach dem StichFiese Mückenstiche und was dagegen hilft

Sie nerven jeden Sommer: Mücken. Manchmal können sich Stiche auch entzünden und es tut richtig weh. Unsere Reporterin Rahel Klein musste deswegen zwei Tage mit hochgelegtem Fuß ausharren. Deshalb hat sie nachgefragt, was gegen Stiche hilft, und warum manche Menschen häufiger als andere gestochen werden.

In der Praxis der Hautärztin Yael Adler kommen diesen Sommer viele Patienten und Patientinnen vorbei, die heftige Mückenstiche haben. Viele von ihnen sind wegen Kriebelmücken bei ihr, die nicht stechen, sondern beißen. Kriebelmücken sind kleine Mücken, die zwischen zwei und sechs Millimetern groß sind und wie Fliegen aussehen.

"Die Patienten haben dann sehr lila-rote Flatschen und in der Mitte krönt eine Blase", sagt Yael Adler. Dieses Jahr seien die Wunden besonders groß. Das heißt, das Gift sei sehr aggressiv. "Es zerstört die Verbindung zwischen der oberen und mittleren Hautschicht", sagt die Dermatologin.

Vorsicht vor einer Infektion bei Mückenstichen

Sie rät dazu, die Wunden gründlich zu desinfizieren. Nicht nur mit anti-entzündlichem Cortison, sondern auch mit anti-bakteriellen Mitteln. Denn die Gefahr bei einem Stich oder Biss sei, dass unter anderem auch durch das Kratzen Bakterien in den Körper gelangen können.

"Die Gefahr bei Stichen ist, dass während des Stichereignisses, aber auch durch das Kratzen, Bakterien hineingelangen – und man dann auch noch eine Weichteilinfektion bekommt."
Yael Adler, Dermatologin

Wenn ihr einen schlimmen Stich oder Biss habt, geht ruhig zum Arzt. Scheut euch nicht.

  • Zum Arzt solltet ihr auf jeden Fall gehen, wenn ihr nach einem Stich Fieber bekommt.
  • Auch wenn ihr merkt, dass sich der Stich um die Einstichstelle herum ausbreitet, oder anfängt zu wandern.
  • Wenn der Stich schmerzt.
  • Wenn ihr den Stich aufgekratzt habt und nicht wisst, wie ihr die Wunde richtig versorgen sollt.

Generell rät Yael Adler: "Lieber einmal zu viel zum Arzt gehen als zu wenig."

Es gibt auch einige Hausmittel und Tipps und Tricks, die ihr (zusätzlich) ausprobieren könnt:

  • Am besten natürlich: nicht kratzen. Dann gelangen keine Bakterien in die Haut.
  • Kühlen ist gut. Zum Beispiel mit Quark. Durch das Kühlen werden unter anderem die Kälterezeptoren der Haut aktiviert, die den Juckreiz abschwächen.
  • Umschläge mit Schwarztee können helfen, der hat eine antibakterielle Wirkung.
  • Ihr könnt auch einen Hitzestab verwenden.

Solch einen Hitzestab empfiehlt die Dermatologin Yael Adler – und zwar bei allen Stichen, ob Mücke, Biene oder Wespe. Solch einen elektronischen Stab gibt es in der Apotheke oder online zu kaufen, so unsere Reporterin Rahel Klein. Ihr haltet ihn für ein paar Sekunden auf den Stich. Der Stab erhitzt sich auf 40 bis 50 Grad: Das tut vielleicht kurz weh, aber ihr verbrennt nicht eure Haut.

Warum werden nicht alle gleich viel gestochen?

Gemein an Mückenstichen ist auch, dass es Menschen gibt, die häufiger gestochen werden. Dafür sind verschiedene Faktoren verantwortlich, entscheidend ist aber die Blutgruppe. "Blutgruppe null ist ein süßer Genuss für Mücken", sagt Rahel Klein. Auch Menschen, die viel schwitzen, werden eher gestochen. Ebenso lockt eine hohe Körpertemperatur Mücken an – wie auch ein Deo mit süßlichem Geruch.

"Die Leibspeise für Mücken ist ein nach Aftershave duftender, stark schwitzender und wild atmender Sportler mit Blutgruppe null und vielleicht sogar mit Käsefüßen."
Yael Adler, Dermatologin

Wollt ihr Stiche am besten von vorne herein vermeiden, dann könnt ihr zu Sprays mit DEET oder Ikaridin greifen. Solche chemischen Mittel sollten Kinder und Schwangere aber nicht nutzen. Es gibt auch Mittel ohne Chemie, mit Kokosöl, Teebaumöl, Basilikum oder auch Eukalyptus, so Rahel Klein. Die sind für den Körper ungefährlich, aber sie schrecken die Mücken nicht so lange ab, wie es in der Regel chemische Mittel tun.