Das TiergesprächKomm in meine Hütte!

Der Hüttengärtner auf Neuguineas Halbinsel Vogelkop ist ein lustiger Vogel. Er baut famose Nester, um damit Vogelweibchen zu betören. Und er schmückt sie wie ein Künstler.

Wie ein emsiges Bienchen ist er unterwegs: sammeln, sammeln, sammeln. Erst Äste, Zweige, Blütenstengel. Dann Blüten, Federn, Beeren - und auch gerne Zivilisationsmüll, sofern er schön bunt ist und leuchtet. Das alles tut der kleine, unscheinbare Vogel natürlich nur, um in der Damenwelt der Vögel Aufmerksamkeit zu erregen. Kein Aufwand ist ihm zu hoch.

Solide gebaut, hübsch arrangiert

Seine Laube oder besser gesagt Hütte erinnert an ein kleines Indianerzelt: Rund um ein zentrales Element, etwa einen dünnen Baumstamm, baut das Vogelmännchen in unendlich vielen Arbeitsstunden eine fast kreisrunde Hütte mit spitz zulaufendem Dach. In so einer Hütte könnte ein Kind prima Verstecken spielen - denn sie hat einen Bodendurchmesser von gut und gerne zwei Metern und wird über einen Meter hoch.

"Kein Wunder also, dass die ersten Europäer, die den Westen Neuguineas erforschten, die Lauben des Hüttengärtners für eine Art Spielzeughäuschen hielten."
Mario Ludwig, DRadio-Wissen-Tierexperte

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Sobald der anspruchsvolle Rohbau steht, geht der Hüttengärtner ans Dekorieren. Weibchen beeindruckt man nämlich am Besten durch eine geschmackvolle Außen- und Inneneinrichtung. "Der Hüttengärtner mag es dabei bunt und vielseitig", sagt Mario Ludwig. Es dürfen gerne extravagante Stücke wie schillernde Flügel von Käfern, farbenfrohe Glassteinchen oder kleine Schmuckstücke sein. Ein wildes Durcheinander gibt es beim Hüttengärtner aber nicht: Er legt großen Wert auf das Arrangement der Dinge.

"So wird zum Beispiel gerne ein Haufen aus roten Beeren direkt neben einem sorgsam angeordneten Stapel pechschwarzer Pilze aufgehäuft. Und der Wunsch, stets eine makellose Laube zu besitzen, hält das Männchen ständig auf Trab."
Mario Ludwig, DRadio-Wissen-Tierexperte

Nähert sich dann tatsächlich das ersehnte Vogelweibchen, hört der Hüttengärtner auf, zu werkeln. Mit einer flotten Gesangseinlage präsentiert er seine Hütte und seine schönsten Schmuckstücke - und hofft so, die Vogeldame in sein Liebesnest zu locken, um sich mit ihr zu paaren.

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