Claus Hasenkamp macht Tattooentfernung möglich"Ich werde niemanden dazu überreden, sein Tattoo zu entfernen"
Für manche Dinge, die man bereut, kann man sich entschuldigen und sie dann schnell vergessen. Andere können nicht rückgängig gemacht werden. So war es auch lange bei Tattoos, die man aber inzwischen weglasern kann – das ist aber eine aufwendige Sache.
Das Geschäftsmodell von Claus Hasenkamp basiert auf dem Gefühl des Bereuens. Der Unternehmer hat eine Firma gegründet, die Tattoo-Entfernungen durchführt.
"Bei den Frauen ist es der Klassiker: Der Name vom Ex."
Zwei Drittel seiner Kundschaft besteht aus Frauen, ein Drittel sind Männer. Frauen wollen oft den Namen vom Ex-Partner entfernen lassen, so der Unternehmer, während Männer mit größeren Projekten kommen – "wie zum Beispiel ganze Arme, wo ein Teil nicht gefällt, oder es ganz weg soll, oder wo Platz geschaffen werden muss". Arschgeweihe sind aber tatsächlich selten geworden, so Claus Hasenkamp.
Wer sein Tattoo bereut, muss mit einer aufwendigen Entfernung rechnen
Wie eine Tattoo-Entfernung abläuft, hängt vom Tattoo und seiner Qualität ab, erklärt Claus: "In der Hauptsache kommt es drauf an: Wie viel Farbmenge hat das Tattoo?" Auch ist es wichtig, ob oberflächlich, ob mit viel Tinte gestochen wurde. Ein Schriftzug-Tattoo zum Beispiel, das etwa 7 bis 8 cm groß ist, kann in drei bis mehr als zehn Sitzungen entfernt werden.
Zwischen den Sitzungen müssen immer acht Wochen vergehen. "Weil der Körper genügend Zeit braucht, um die Farbe abzutragen", so Claus. Der Laser entferne die Farbe nicht komplett, wie viele glauben. Stattdessen zerkleinert das Gerät die Farbpartikel, damit diese nicht mehr fest in der mittleren Hautschicht eingekapselt sind.
"Ein Teil verkapselt sich wieder neu in der Haut, ein Teil wird abgetragen. Deswegen muss man den Prozess immer wiederholen", beschreibt der Unternehmer. Der Körper muss die Partikel dann selbst abtragen. Claus sagt, dass das Lasern die Methode sei, wo es am wenigsten Risiken gäbe und die Wahrscheinlichkeit der Narbenbildung am niedrigsten sei.
"Man kann einen kompletten Oberarm nicht in einer Sitzung lasern."
Tattoo-Entfernungen sind nicht günstig. Claus schätzt, dass die Entfernung fünf bis zehnmal so teuer ist wie das Stechen selbst. In seiner Firma kostet die Entfernung eines zehn Quadratzentimeter großen Tattoos auf dem Oberarm 100 Euro. "Natürlich wird es bei großen Tattoos schon teuer", gesteht der Unternehmer. Aber es habe noch kein zu großes Tattoo gegeben, was sie nicht entfernen konnten.
Ab Ende 2020 muss die Entfernung von einem Arzt oder einer Ärztin begleitet werden. Gerade reicht noch ein Aufklärungsbogen, der über körperliche Risiken informiert. Psychologische Beratung braucht es weder fürs Stechen des Tattoos, noch für die Entfernung. "Die Leute, die zu uns kommen, haben sich das schon lange überlegt, bevor die den Schritt machen, zu uns zu kommen", meint Claus. "Ich werde im Leben niemanden dazu überreden, sein Tattoo zu entfernen."