Lebensmittel im ÖkotestVorsicht vor Superfoods
Gerade hatten wir uns daran gewöhnt, die Mahlzeiten mit Chiasamen, Gojibeeren oder Moringapulver aufzuhübschen und jetzt das: Superfoods sind zwar superteuer, aber noch lange nicht supergesund.
Die Zeitschrift Öko-Test hat Lebensmittel mit einem besonders hohen Anteil an wertvollen Inhaltsstoffen getestet. Fit, schön und gesund sollen sie machen, teuer sind sie auf jeden Fall. Das Ergebnis ist ziemlich ernüchternd: Zwei Drittel der 22 Superlebensmittel waren stark mit Keimen oder Giften belastet.
Insektenschutzmittel, Schimmelpilze und Durchfallerreger
In einer inzwischen aus dem Handel genommenen Packung Bio-Chiasamen fanden die Tester Rückstände von Pestiziden in nicht erlaubten Mengen. Ein Rohkakao war mit dem Insektenschutzmittel Diethyltoluamid belastet.
Ob Schimmelpilze in Hanfsamen, oder Durchfallerreger in einer Gojiprobe, die Tester können gerade mal zwei Produkte empfehlen. Empfehlungen sind aber auch nur bedingt möglich. Denn schon die Idee, "wir müssten uns mit Gojisamen oder Moringablättern noch gesünder als gesund ernähren, weil sie besonders viele bestimmte Nährstoffe enthalten, ist Unsinn“, so Öko-Test.
"Einige Produkte sind sogar so stark belastet mit Pestiziden, dass sie nicht hätten verkauft werden dürfen. Andere enthalten giftige Schwermetalle oder Mineralölbestandteile."
Chiasamen haben zehnmal mehr Omega-3-Fettsäuren als Lachs. Das Problem: Die Werte gelten jeweils für 100 Gramm. Mehr als ein paar Gramm Samen nehmen wir aber ohnehin nicht zu uns, weil sie extrem aufquellen.
Wie Mitteleuropäer auf große Mengen reagieren ist unklar
Die Verbraucherzentrale rät bei exotischeren Lebensmitteln dieser Art ohnehin zu regionalen Alternativen. Denn allergische Reaktionen sind beim Konsum größerer Mengen nicht auszuschließen. Leinsamen - anstelle von Chia beispielsweise - enthielten ebenfalls Omega-3-Fettsäuren.
- Verbraucherzentrale | Superfood: Hype um Früchte und Samen