AbgelehntChaos bei der Studienplatzvergabe

In zwei Wochen beginnt an den Unis das Wintersemester - wer die Zusage für den Studienplatz bereits in der Tasche hat, kann sich glücklich schätzen. Die andere Hälfte der Bewerber fragt sich: Wird es diesmal klappen mit dem Wunschfach an Uni der Wahl?

Eine Umfrage des ZDF-Magazins Frontal21 unter den Kultusministerien der Bundesländer hat ergeben, dass im letzten Wintersemester bundesweit mehr als 21.000 Studienplätze nicht vergeben wurden. Wieviele der begehrten Plätze auch dieses Jahr wieder unbesetzt bleiben werden, ist noch nicht abzusehen. Es ist aber durchaus wahrscheinlich, dass wieder freie Plätze und Studienbewerber nicht zueinander finden.

Warum bleiben so viele Studienplätze unbesetzt?

Das Hauptproblem liegt bei der Zentralen Vergabestelle hochschulstart.de. Nach dem anfänglichen Problem, die Systeme von Vergabestelle und Hochschulen kompatibel zu gestalten, läuft nach fünf Jahren immer noch nicht alles rund. Zudem bewerben sich viele Studenten an dem Portal vorbei bei den Hochschulen direkt. Das führt zu der absurden Situation, dass einige Bewerber zwei Zusagen für einen Studienplatz bekommen und andere auf der Strecke bleiben.

Außerdem machen nicht alle Hochschulen bei hochschulstart.de mit: Von 180 der in Frage kommenden Hochschulen bieten tatsächlich nur 89 Unis ihre Studienplätze über die computergestützte Datenbank an. Außerdem sind nur elf Prozent aller zulassungsbeschränkten Studiengänge überhaupt in der Datenbank gelistet.

"Wenn nur die Hälfte der Hochschulen teilnehmen, dann fehlen den Studienplatzbewerbern die Hälfte der notwendigen Daten. Wie soll da irgendwas zentral koordiniert werden?“
Andreas Keller, stellvertretender Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)

Verpflichtet sind die Unis zur zentralen Studienplatzvergabe nur im Fach Medizin, nicht aber bei anderen beliebten Fächern wie zum Beispiel BWL oder Psychologie. Außerdem ist die Teilnahme für die Unis nicht umsonst und somit auch eine Kostenfrage. Die Bildungsgewerkschaft GEW fordert nun, dass die Bundesregierung eingreifen solle. Das wird sich aber politisch noch hinziehen.

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