Was studieren?Welche Persönlichkeit zu welchem Studium führt
Wie viel Geld habt ihr, haben eure Eltern studiert, seid ihr weiblich oder männlich? Das alles entscheidet mit, welchen Studiengang ihr euch aussucht und ob ihr überhaupt studieren könnt oder wollt. Aber es gibt noch einen Faktor: eure Persönlichkeit.
Jeder Mensch hat seine ganz eigene Persönlichkeit. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat 3600 Abiturientinnen und Abiturienten in fünf Persönlichkeitskategorien einsortiert.
- Offenheit
- Gewissenhaftigkeit
- Extraversion (dazu gehört Gesprächigkeit, Kontaktfreude, Durchsetzungsfähigkeit)
- Verträglichkeit
- Neurotizismus (das umfasst emotionale Labilität, Schüchternheit, Gehemmtheit)
Diese fünf Faktoren sind ein gängiges Modell in der Psychologie.
Welche Persönlichkeit passt zu welchem Studienfach?
In der Untersuchung des DIW hat sich gezeigt, dass Menschen in der Gruppe "Gewissenhaft" besonders organisiert, pflichtbewusst und diszipliniert sind. Dann kommt es der Studie zufolge häufiger vor, dass die Wahl auf das Studienfach Medizin fällt. "Das passt ja ganz gut zu einem guten Arzt oder einer guten Ärztin", sagt Peter Neuhaus von Deutschlandfunk Nova.
Ebenfalls passe dazu, dass gewissenhafte Schülerinnen und Schüler im Schnitt auch eine bessere Abschlussnote im Abitur erreichen und so größere Chancen auf einen Studienplatz in der Medizin haben.
Anderes Beispiel: Je mehr die Persönlichkeitseigenschaft "Extravision" zutrifft, also ob jemand durchsetzungsfähig, kommunikativ und kontaktfreudig ist, desto eher neigt er oder sie zu Rechts-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Die klassischen Mint-Fächer wie Mathematik oder Ingenieurswissenschaften sind für sie nicht so interessant.
Untersuchung soll bei Wahl des Studiengangs helfen
Bekannt ist, dass Geld und Bildung der Eltern eine Rolle spielen bei der Entscheidung für ein Studienfach. Die Untersuchung des DIW will nun zeigen, dass für die Entscheidung eben auch die Persönlichkeitsmerkmale eine große Rolle spielen. Das wiederum könnte man nutzen, um Abiturientinnen und Abiturienten besser ansprechen und informieren zu können, sagt die Studienautorin Frauke Peter.
"Wenn Sie auch die Ausprägung der Persönlichkeitsmerkmale berücksichtigen und nutzen, kann dadurch eine größere Unterstützung gewährleistet werden."
Im Idealfall können angehende Studierende besser über einen Studiengang informiert und aufgeklärt werden, so Frauke Peter. Und schließlich genau das Fach finden, das am besten für sie passt.