Internationale Studie über das LächelnBesser ihr lächelt nicht überall
Lächle und die Welt lächelt zurück. Netter Spruch. Stimmt so aber gar nicht. Denn je nachdem, in welchem Land ihr lächelt, kommt das sehr unterschiedlich an.
Seid ihr zum Beispiel in Frankreich, Russland, Japan oder im Iran unterwegs, dann besser nicht so viel lächeln. Dort wirken lächelnde Menschen nämlich besonders dumm. Das gilt übrigens auch für Südkorea und für einige Regionen Indiens. Viel lächeln könnt ihr hingegen in Österreich, Großbritannien, Ägypten, in der Schweiz und den Philippinen. Menschen, die lächeln, gelten in diesen Ländern als intelligenter. Übrigens ist das auch in Deutschland so.
Wer lächelt, wirkt nicht überall intelligent
Das hat ein internationales Team um den Psychologen Kuba Krys der polnischen Akademie der Wissenschaften herausgefunden. Die Forscher haben über 5200 Studenten in 44 Ländern Fotos von acht Personen gezeigt. Die sind jeweils auf zwei Fotos zu sehen: einmal mit einem Lächeln, einmal mit neutralem Gesichtsausdruck. Die Fotos wurden den Testpersonen nach dem Zufallsprinzip gezeigt. Sie sollten dann sagen, für wie intelligent sie die Personen auf den Fotos halten. Außerdem wurde gefragt, wie ehrlich die Personen auf sie wirken.
Geht es um die Intelligenz, konnten die Forscher kein geografisches Muster entdecken. In Frankreich gelten lächelnde Menschen eher als dumm, bei uns in Deutschland hingegen als intelligent. Wie ein Lächeln bewertet wird, ist auch unabhängig vom Wohlstand oder Entwicklungsniveau eines Landes. Eine Erklärung könnten kulturelle Unterschiede liefern: In Ländern, in denen Menschen eher pragmatisch sind und sich auf eine ungewisse Zukunft einstellen, wird ein Lächeln als ungerechtfertigtes Anzeichen von Sicherheit gesehen und deshalb als dumm bewertet.
Ganz wichtig: Das Lächeln nicht faken
Ob euch ein Lächeln ehrlicher erscheinen lässt, da gibt es schon eher einen Zusammenhang. Je weniger Korruption in einem Land herrscht, desto vertrauenswürdiger werden lächelnde Menschen dort eingeschätzt. Außerdem zeigt die Studie ganz generell: Fast überall auf der Welt werden lächelnde Menschen als ehrlicher wahrgenommen. Das ist doch beruhigend.
Wichtig ist es auf jeden Fall, möglichst authentisch zu lächeln. Denn dein Gegenüber erkennt den Unterschied zwischen einem künstlichen und einem echten Lächeln. Das echte ist das so genannte Duchenne Lächeln, benannt nach dem Physiologen Guillaume-Benjamin Duchenne. Er beschäftigte sich im 19. Jahrhundert mit dem Lächeln - auch anhand von Testpersonen.