Streit unterm TannenbaumWeihnachten mit der Familie: So vermeiden wir Stress am Esstisch
Ein beliebter Streitort an Weihnachten ist der Esstisch. Dann, wenn alle eng und hungrig zusammensitzen und die Kinder lieber spielen wollen, ist es bis zum großen Stress oft nicht weit. Was wir tun können, damit es friedlich bleibt am Tisch, verrät uns der Familienberater Georg Krause.
Viele Menschen, die an einem Tisch zusammensitzen – das ist quasi die Grundzutat für Stress. Denn damit gebe es auch unterschiedliche, teils hohe Erwartungshaltungen. Diese in kürzester Zeit zu befriedigen, sei kaum möglich, so der Familienberater Georg Krause. Dazu noch die Enge des Raumes und ungeduldige Kinder, die lieber spielen wollen – schnell kann die Stimmung kippen.
"Wir haben viele Erwartungshaltungen und die sollen jetzt alle befriedigt werden und das Ganze in eineinhalb Stunden. Das kann kaum möglich sein."
Georg Krause rät daher zu einer guten Planung und Vorbereitung. Dazu gehöre zum Beispiel Möglichkeiten zu schaffen, damit sich die Gäste miteinander beschäftigen. Wenn Langeweile oder Unruhe entstehe, dann sei es hilfreich einen Plan B in der Tasche zu haben. Das könne beispielsweise ein altes Fotoalbum sein oder alte Filme, die gezeigt werden. Das führe automatisch zu Gesprächen und verkürze die Wartezeit.
Ein beliebtes Streitthema ist das Essen – vor allem dann, wenn Vegetarier und Fleischesser gemeinsam am Tisch sitzen. "Wer Fragen stellt, führt durch das Gespräch", sagt Georg Krause. Deswegen lautet sein Tipp, um Stress zu vermeiden: Nicht versuchen, mit eigenen Ansichten zu überzeugen, sondern dem Gegenüber das Wort zu überlassen: "Was motiviert dich zu dieser Annahme?" oder "Erzähl mir mehr darüber."
"Wer Fragen stellt, führt durch das Gespräch."
Gemeinsame Bewegung wirkt Wunder
Diese Strategie funktioniere auch bei anderen Themen gut, sagt Georg Krause. Und werden unbequeme Themen angesprochen und nervige Fragen gestellt, dann reiche oft eine knappe Antwort gefolgt von einer interessierten Gegenfrage, die auf andere Themen umlenkt. Auf solche Gegenfragen habe man sich bestenfalls schon vorbereitet, rät der Familienberater.
" 'Ach, was ich noch Fragen wollte … .' Und dadurch wirkliches Interesse auf einen ganz anderen Bereich lenken."
Ist der Stress trotzdem ausgebrochen, dann sei es keine gute Lösung, sich komplett aus der Situation rauszunehmen, den Raum zu verlassen und den anderen damit zu zeigen: Ihr nervt mich. Was aber wunderbar helfe, um Stress abzubauen, sei Bewegung – dann aber als gemeinsamer Spaziergang um den Block oder zum Kinderspielplatz.