Street photographyIm Vorbeigehen geknipst
Street Fotografen ziehen mit einer Spiegelreflexkamera durch die Stadt, knipsen und laden die Ausbeute ins Netz. Aber nicht jeder Passant, der zufällig abgelichtet wird, möchte, dass sein Foto im Internet oder in einer Ausstellung landet. Eine Frau hat jetzt ihr Recht am eigenen Bild eingeklagt.
Alles wirkt zufällig: manchmal sind die Fotos farbig, manchmal schwarz-weiß. Was der Fotograf in einem Moment entdeckt und spannend findet, das lichtet er ab. Street Fotography zeigt manchmal klare Linien, urbane Architektur und Menschen, aber manchmal auch das Gewusel auf großen Plätzen oder ein Durcheinander von Leuchtreklamen.
Wie privat sind wir im öffentlichen Raum?
Kürzlich ging eine Berlinerin vor Gericht, um 7500 Euro Schmerzensgeld einzuklagen. Außerdem verlangte sie noch eine Art Modelhonorar. Der Fotograf Espen Eichhöfer kann das Verhalten der Frau nicht ganz nachvollziehen. Zum einen betrachtet er die Sache aus einem künstlerischen Blickwinkel. Zum anderen verärgert ihn die Vorgehensweise der Frau.
"Es ist ja so: Ich darf Bildnisse nicht veröffentlichen ohne eine Einwilligung. In einer nächsten Stufe gibt es dann, so lange ich das nicht für kommerzielle Zwecke verwende, gewisse Bereiche, wo das dann zulässig sein kann."
Besonders die schwarz-weiß Aufnahmen haben etwas Zeitloses - Momentaufnahmen für die Ewigkeit. Wenn man die Bilder künstlerisch betrachtet, sind sie Dokumente des Zeitgeistes. Ganz nüchtern betrachtet sind es Abbildungen von zufällig vorbeilaufenden Passanten und die haben nicht immer Lust darauf, fotografiert zu werden und dann auf Facebook, Instagram oder Flickr zu landen.
Street Photographer Brandon Stanton fotografiert New Yorker
"Ich hätte es einfach besser gefunden, sie hätte mich angerufen und gesagt: 'Ich möchte das nicht.' - Dann hätte ich das Bild mit Sicherheit abgehängt. Das ist nicht passiert. Sie hat gleich den Anwalt eingeschaltet."
Einer der bekanntesten Street Photographen ist Brandon Stanton. Seinem Instagram-Account Humans of NY folgen über 2,7 Millionen Menschen. Und er hat es sich zur Regel gemacht, jeden zu fragen, den er fotografiert. In Vorträgen erklärt er anderen Fotografen, wie man auf Menschen zugeht, die man gerne fotografieren möchte.
Street Fotographer Brandon Stanton gibt Tipps
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