Gewalt gegen FlüchtlingeNicht nur ein ostdeutsches Problem
Wir haben uns die zahlen genau angeschaut: In Sachsen gab es die meisten Übergriffe auf Flüchtlinge, gefolgt von Bayern und Nordrhein-Westfalen. Das hat DRadio Wisse Statistikerin Katharina Schüller festgestellt.
2014 war Sachsen das Bundesland, in dem die meisten Fälle von gewalt gegen Flüchtlinge verzeichnet wurde. Bayern, Nordrhein-Westfalen und Berlin folgen. Allein in Bremen, im Saarland und Schleswig-Holstein gab es keinen einzigen Angriff - zumindest keinen, der öffentlich erfasst wurde.
"Die Übergriffe der letzten Monate haben Stadt und Land annähernd gleich betroffen."
Seit 2012 hat sich die Zahl der Asylanträge beinahe verdreifacht. 2014 wurden demnach so viele Anträge wie noch nie gestellt - rund 200.000. Im selben Zeitraum ist auch die Anzahl der Angriffe auf Flüchtlinge gestiegen, aber in einem viel drastischeren Maße: die Zahl der Übergriffe hat sich versechsfacht.
"Es ist auffallend, dass speziell diejenigen Bundesländer, in denen Pegida stärker aktiv war verhältnismäßig mehr Überfälle zu vermelden haben."
Die Statistikerin Katharina Schüller stellt auch einen Zusammenhang zwischen den Anschlägen und dem Auftreten von Pegida, Legida und ihren Ablegern fest: "Es ist auffallend, dass speziell diejenigen Bundesländer, in denen Pegida stärker aktiv war verhältnismäßig mehr Überfälle zu vermelden haben. Die vier Länder, in denen am meisten Übergriffe stattfanden, sind auch die vier mit den meisten Teilnehmern bei Pegida-Demos – in exakt derselben Reihenfolge."