Plastik-ErsatzEin Spülschwamm aus Gurke
Der neuartige Spülschwamm soll ein Jahr lang halten, spülmaschinenfest sein und sich einfach gut anfühlen. Am Ende seiner Nutzung kann er auf der Komposthaufen.
Plastik auf Basis von Erdöl ist überall in unserem Alltag vertreten, unter anderem auch in Form des Spülschwamms in der Küche. Genau diesen durch eine nachhaltige, ökologisch verträglichere Variante zu ersetzen, ist die Idee von Leonie Eißele und Niklas Heinzerling aus Hamburg.
Sie haben die Möglichkeit zu ihrem Geschäftsmodell gemacht, aus der sogenannten Luffa-Gurke (auch Schwammkürbis genannt) lang haltbare und biologisch abbaubare Spülschwämme zu produzieren. Zudem sollte die Luffa-Gurke nicht wie sonst in Asien oder Südamerika, sondern in Europa angebaut werden.
"Wir haben bei Landwirtinnen und Landwirten angerufen und gefragt, ob sie die Luffa-Gurke anbauen möchten."
Seit Längerem schon wird das faserige Innere der reifen Frucht der Luffa-Gurke unter anderem als Bade- und Massageschwamm genutzt. Leonie und Nik wollten herausfinden, ob sie sich auch in möglichst regionaler Wertschöpfung in Form von Spülschwämmen verkaufen lässt.
"Wir haben keine große Marktanalyse gemacht. Wir wollten erst mal wissen, ob es überhaupt möglich ist."
Ein von Leonie und Nik: Den nachhaltigen Spülschwamm irgendwann mal im stationären Einzelhandel in den Regalen zu sehen. Bisher ist das noch nicht gelungen. Ein mal wurde die Absage durch eine Einzelhandelskette begründet mit der Aussage: Der Markt ist noch nicht bereit für nachhaltige Produkte.
"Das schlimmste, was passieren kann: Dass es nicht funktioniert oder uns jemand die Idee klaut. Aber dann haben wir es zumindest geschafft, diesen Schwamm bekannt zu machen."
Im Gespräch mit Deutschlandfunk-Nova-Moderator Sebastian Sonntag berichten Leonie und Nik über ihre Erfahrungen, ein Unternehmen mit wirklich nachhaltigen Lieferketten und Prozessen zu gründen, Menschen davon zu überzeugen, dass billig am Ende nicht immer auch preiswert bedeutet, und warum sie keine Lust auf Investoren haben.