Splatoon 2Ohne Voice Chat mehr Spaß am Game
In Voice Chats von Games herrscht oft ein rauer Ton: Beleidigungen, Rassismus, Sexismus. Nintendo verzichtet deswegen bei "Splatoon 2" auf einen öffentlichen Voice Chat.
Nintendo tut viel für sein Image als kinder- und familienfreundliches Unternehmen. Beleidigungen, mit denen sich Spieler in Voice Chats beschimpfen, passen nicht zu dieser Strategie. Wer im zweiten Teil von Splatoon für die Konsole Switch während des Spiels quatschen will, braucht deswegen extra eine App fürs Handy - und er kann nur mit Freunden, aber nicht mit fremden Mitspielern sprechen.
"Splatoon 2" ist ein freundlich-buntes Game, in dem Cartoon-Figuren gemeinsam in Teams ihre Gegner und die Spielumgebung in bunte Farbe tauchen müssen. Im Prinzip also ein Shooter-Game, ein Ballerspiel, nur mit Farbkanonen. Voice Chats sind in solchen Spielen eigentlich die Regel: Die Spieler diskutieren ihr Taktik oder geben sich Tipps. Im Idealfall.
"Das habe ich auch erlebt, im Bezug auf 'Deutsche sein', wie oft ich mir anhören muss, dass ich ein Nazi bin, wo ich mir denke: Was? Nur weil ich aus Deutschland komme? Und das ist halt echt krass."
Vielen Spielern verdirbt der Voice Chat allerdings den Spaß, wenn sie beleidigt oder beschimpft werden. Caro Aufermann, 22, spricht und schreibt auch über Games auf Time and Tea, kennt das Problem: Vor ihrem ersten Mal im Voice Chat hatte sie ordentlich Bammel - und auch sie hat schlechte Erfahrungen machen müssen, bis hin zu sexistischen Beleidigungen. Hure, Schlampe und schlimmeres.
Sie sagt, da musste sie sich erstmal dran gewöhnen und ein dickes Fell zulegen. Inzwischen spielt sie den Shooter "Overwatch" von Blizzard vor allem mit Freunden und guten Bekannten.
"Also ich finde generell, dass Voice Chats schon wichtig sind. Ich finde, eigentlich ist das ein schönes Element, das nicht missbraucht werden sollte. Beziehungsweise, wenn dann härter bestraft werden sollte."
Manche Games bieten die Möglichkeit, Spieler zu melden, die sich im Chat daneben benehmen. Das Problem: Wenn sie gesperrt werden, haben sie die Möglichkeit sich mit neuen Zugangsdaten wieder anzumelden. In anderen Spielen können diese Spieler gar nicht erst gemeldet werden.
Somit ist es so gut wie unmöglich, Spieler, die sich im Chat daneben verhalten, endgültig aus einem Spiel rauszuwerfen. Auch Caro wäre für schärfere Sanktionen für spielende Rassisten und Beleidiger - die gibt es aber bisher noch nicht.
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