Spendenaktion zweier MünchenerSo kommen auch Bedürftige an FFP2-Masken
Selbstgenähte Masken oder notfalls den Schal umwickeln - das reicht nicht mehr. Seit der Verschärfung der Maßnahmen müssen wir in Bus, Bahn oder im Supermarkt medizinische Masken tragen. In Bayern dürfen es sogar nur die FFP2-Masken sein. Das ist ganz schön teuer, vor allem für Menschen, die sowieso schon wenig haben. Zwei Münchener sammeln deshalb Geld für FFP2-Masken - und bringen sie zu Bedürftigen.
FFP2-Masken sind in Bayern Pflicht - deswegen müssen sie auch allen zugänglich sein. Das Problem: Die Masken können nicht ewig verwendet werden. Wir brauchen also immer wieder neue. Das ist vor allem für Bedürftige ein Problem. Das Land Bayern hat zwar kostenlose Masken zugesagt. Bis die kommen, dauert es aber noch. Trotzdem soll es schon bald Sanktionen bei Verstößen gegen die Pflicht geben.
"Wir haben uns gefragt: Wenn uns schon vier Euro am Tag für die Masken weh tun, wie muss das für jemanden sein, der einen Hartz IV Satz von 14 Euro am Tag hat?"
Die zwei Münchener Adi Sadija und Philipp Hanrieder haben das Problem erkannt und in die Hand genommen: Sie haben eine Spendenaktion gestartet.
Nach drei Tagen hatten die beiden schon 7000 Euro zusammen und konnten davon 10.000 FFP2-Masken kaufen. Die Masken haben sie dann zu Stellen gefahren wie der Münchner Tafel und anderen Organisationen, die sich um Bedürftige kümmern.
Adi und Philipp unterstützen die Hilfsorganisationen
Das bedeutet: die beiden Freunde geben die Masken nicht direkt an Bedürftige und Wohnungslose. Um die Verteilung an die Menschen, die sie benötigen, kümmern sich die Organisationen. Bei der Münchner Tafel wird etwa pro Gast nur eine Maske für die Essensausgabe verteilt, andere Organisationen verteilen gleich drei bis fünf Masken an eine Person, erzählt Adi Sadija.
"Die Maßnahmen sind zwar nachvollziehbar, aber in dem Punkt zu kurz gedacht. Die Masken werden nur per Post verschickt - das bedeutet, diejenigen die keine Adresse haben, bekommen auch keine."
Das Jobcenter München, eine Anlaufstelle für Hartz IV-Empfänger, hat erklärt, dass es keine Ausgabestelle für Masken sein wird. Die kostenlosen Masken für Bedürftige sollen nach Angaben der Landesregierung per Post an Bedürftige verschickt werden. Adi Sadija findet, dass dadurch gerade Wohnungslose von der Verteilung der Masken ausgeschlossen sind.
Spendenaktion mit 450 Euro gestartet
Deshalb haben Adi Sadija und Philipp Hanrieder ihre Spendenaktion gestartet, um auch diese Gruppe Menschen mit Masken zu versorgen. Doch dass so viel Geld zusammenkommen würde - das hatten die beiden Münchner nicht erwartet. "Ich habe die Aktion anfangs mit 450 Euro gestartet. Nachdem das Ziel erreicht war, haben wir kontinuierlich erhöht", erzählt Adi.
Für ganz Deutschland können die beiden keine Verteilung organisieren, dafür fehlen ihnen die Kapazitäten. Adi ermutigt deshalb eher dazu, dass andere Menschen in anderen Städten ähnliche Aktionen ins Leben zu rufen.