WellnessAuf zum Waldbaden!
Im Wald riecht alles so gut, die Vögel zwitschern, man kommt zur Ruhe... Waldbaden hat nichts mit Planschen im Wasser zu tun - es ist eine ganz besondere Form des Spazierengehens im Wald.
Ein Waldspaziergang allein tut uns ja schon gut, das wissen wir alle. Das "Waldbaden" kommt aus Japan, dort nennt man das "Shinrin yoku" und ist eine Jahrzehnte alte Tradition in der Volksheilkunde.
"Es geht darum, bewusst einzuatmen und dann die Stoffe des Waldes und die Waldatmosphäre aufzunehmen."
Es gibt spezielle Atemübungen, mit denen man durch die Öffnung des Brustkorbes eine größere Menge der sekundären Pflanzenstoffe aufnehmen könne, sagt Clemens Arvay, Biologe und Buchautor von Büchern wie "Der Biophilia-Effekt - Heilung aus dem Wald" und "Der Heilungscode der Natur".
Die Sinne öffnen
Einerseits führen wir unserem Organismus über die Lunge bioaktive Substanzen aus dem Wald zu, erklärt der Experte. Aber auch über die Haut nehmen wir Stoffe auf.
"Auf der biologischen Ebene hat allein das bloße Sein im Wald schon eine Wirkung."
Die Substanzen, das hätten Laboruntersuchungen nachgewiesen, wirken direkt auf uns Menschen, sagt Clemens Arvay. Denn wir seien Naturwesen, wir befänden uns schon immer im Wechselspiel mit den Substanzen der Natur. Unser Immunsystem spreche gut darauf an.
Wichtig für unser Immunsystem
Er glaube nicht, so Arvay, dass die Waldluft und ihre sekundären Pflanzenstoffe unser Immunsystem stärker machen und unsere Anti-Krebs-Geschütze mehr werden lassen. Sondern er glaube, dass die Trennung von der Natur - wenn uns diese Substanzen also fehlen - dazu führt, dass unser Immunsystem schwächer ist, als es von Natur aus wäre.
"In den Wald zu gehen, ist eine Re-Balancierung unserer Gesundheit."
Bei all diesen Erkenntnissen plädiert Arvay dafür, unsere Wald-Ökosysteme zu schützen und zu erhalten. Gerade freiliegende Brachgebiete innerhalb von Städten sollten wir nicht an Immobilienbüros verkaufen, sondern den Menschen zur Verfügung stellen und dort wieder Waldgebiete entstehen lassen.