GemüseWarum Spargel seltener auf den Tisch kommt
Deutschland gilt als Spargelnation oder vielmehr galt. Denn bei den Jüngeren ist das Gemüse nicht mehr ganz so beliebt. Unser Reporter Christian Schmitt hat Tipps, um das Spargelimage zu retten. Denn er ist ein Fan.
Laut dem Meinungsforschungsinstitut YouGov ist der Pro-Kopf-Konsum von Spargel in Deutschland nach einigen sehr starken Jahren zuletzt zurückgegangen. Das ergab eine Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur. In der Gruppe der 18- bis 24-Jährigen waren es nur noch 47 Prozent, die sagen, dass sie Spargel mögen. Bei den über 55-Jährigen waren es dagegen 74 Prozent.
Spargelbegeisterung lässt nach
Dass das Gemüse bei Jüngeren seltener auf den Tisch kommt, hat vermutlich zwei Gründe. Zum einen ist Spargel relativ teuer. Zum anderen spielt vielleicht auch Faulheit eine Rolle, vermutet unser Reporter Christian Schmitt.
"Spargel ist natürlich vergleichsweise teuer. Da muss man Spargel schon mögen."
Spargel zuzubereiten kostet viel Zeit. "Man muss ihn schälen", sagt Christian Schmitt. "Wenn man das nicht tut und der hat noch so holzige Stellen, dann ist das supereklig."
Aber es könnte noch einen Grund geben, warum Spargel auf der Beliebtheitsskala langsam abrutscht. "Der Spargel steht eher für die alte deutsche Küche", sagt unser Reporter. Nämlich serviert mit Kartoffeln, dicker Sauce Hollandaise plus Schinken. Auch die Ernte des Gemüses sorgt immer mal wieder für Schlagzeilen, wenn Saisonarbeiter*innen ausgebeutet werden. Auch das kratzt am Image.
Christian Schmitt jedoch ist ein echter Spargel-Fan und möchte den Ruf des Gemüses (bevorzugt aus fairer Produktion) retten. Deshalb lauten seine Tipps:
- Grünen statt weißen Spargel machen. Der grüne Spargel muss nicht geschält werden.
- Weißen Spargel gibt es auch geschält zu kaufen. Ist dann etwas teurer, aber man spart Zeit in der Küche.
- Spargel lässt sich roh essen.
Salat aus rohem Spargel lässt sich einfach zubereiten: Weißen Spargel in Scheiben schneiden, mit Essig und Öl marinieren, fertig. "Man kann weißen und grünen Spargel auch mischen", sagt Christian Schmitt. "Dann sieht der Salat richtig toll aus."
Das Gemüse lässt sich auch frittieren. Zum Beispiel umhüllt von einem Bierteig – aus Bier, Mehl und Ei. Dafür den Spargel in der Hälfte durchbrechen, durch den Bierbackteig ziehen und in heißem Fett ausbacken. Dazu passt eine Chili-Mayonnaise, empfiehlt unser Reporter.
"Alles wird besser durch Frittieren."
Das Frittieren nimmt dem Spargel auch etwas sein Luxus-Image, findet Christian Schmitt. "Es gibt genug Möglichkeiten, Spargel nicht immer so Etepetete zu machen. Dann ist es ein schönes Gemüse, das Spaß macht."
Außerdem ist Spargel gesund. "Das Gemüse soll gut für das Immunsystem sein, ebenso entzündungshemmend", sagt Christian Schmitt. Der grüner Spargel ist sogar noch etwas gesünder als der weiße.