SpätabtreibungLea steht vor der schwersten Entscheidung ihres Lebens
Lea will unbedingt Mutter werden. Mit 25 ist sie nach zwei Fehlgeburten schwanger. In der 14. Woche erfährt sie: Ihr Kind hat Trisomie 21 und einen schweren Herzfehler.
Im ersten Moment ist Lea sicher, sie und ihr Partner kriegen das schon hin. Lea und ihr Freund arbeiten selbst in der Behindertenhilfe und Lea hat sich immer gesagt, dass sie niemals abtreiben würde.
Aber als ihr Freund die Diagnose googelt, wird den beiden klar: Der Herzfehler des Kindes ist so gravierend, dass es eventuell nicht mal die Schwangerschaft überlebt und wenn doch, dann müsste das Kind noch als Baby operiert werden – vielleicht sogar mehrfach. Und selbst dann wäre nicht klar, ob das Kind danach ein beschwerdefreies und langes Leben haben würde.
"Wenn man das Kind kennengelernt hat, mit seinem Charakter, mit seinen Macken, mit seinen Eigenschaften, wie es auch aussieht, dann würde ich behaupten, es ist noch mal viel schwieriger, diesen Menschen gehen zu lassen und darüber hinwegzukommen."
Wie stellen sich Lea und ihr Partner ihr Leben als Eltern vor?
Lea und ihr Freund denken auch an sich selbst und ihre Rolle als Eltern. Sie wissen aus ihrer beruflichen Erfahrung, dass die Eltern schwerbehinderter Kinder immer pflegende Personen bleiben, auch wenn die Kinder längst erwachsen sind.
"Was ist denn, wenn mein Kind nicht dazu in der Lage ist, selbstständig zu wohnen? Dann muss man es vielleicht noch in eine WG geben, weil man ja langfristig auch irgendwann stirbt. Und dann muss es jemand anderen geben, der sich um dieses Kind kümmert."
Lea steht zusammen mit ihrem Partner vor der schwierigsten Entscheidung ihres Lebens: Soll sie das Kind, dass sie sich so sehr gewünscht hat, abtreiben lassen?
Hinzu kommt noch: Eine operative Abtreibung wird in Deutschland nur bis zur 12. Schwangerschaftswoche durchgeführt. Danach müssen schwangere Personen den Fötus auf natürlichem Weg zur Welt bringen, auch wenn er die Geburt nicht überleben wird. Da Lea erst in der 14. Schwangerschaftswoche von der Diagnose erfahren hat, kommt ein operativer Eingriff, also eine Ausschabung, nicht mehr in Frage.
Die ganze Geschichte und Leas Entscheidung hört ihr hier oder im Podcast.