Mahmut Özdemir (SPD)"Ich greife lieber zum Hörer"
Mahmut Özdemir (SPD) ist 29 Jahre alt und sitzt seit 2013 als Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis 116 / Duisburg II in Berlin. Im DRadio Wissen Sommerinterview sagt er, wofür er sich dort besonders einsetzt.
Auch wenn soziale Netzwerke für Politiker inzwischen unverzichtbar sind: Wenn Mahmut Özdemir eine Mail oder einen Brief bekommt, dann greift er inzwischen auch gerne mal wieder zum Telefonhörer. Denn im persönlichen Gespräch lässt sich leichter herausfinden ob und wie er als Bundestagsabgeordneter helfen kann.
"Ich hab nach drei Jahren im deutschen Bundestag und einer aktiven Facebook-Präsenz auch gelernt, dass die Menschen weg von der digitalen Welt und wieder hin zum persönlichen Gespräch wollen."
Bundestagswahl 2017: Mit welchen drei Programmpunkten wollen sie die Stimmen holen?
- Unbefristete Arbeitsplätze für junge Menschen
- Bildung soll kostenfrei und unabhängig vom Einkommen der Eltern bleiben
- Alle sollen gleichermaßen ins Gesundheitssystem einzahlen, damit es keine Zwei-Klassen-Gesellschaft im Wartezimmer gibt
Wie kann Integration von Flüchtlingen gelingen?
Es muss Klarheit herrschen, wann ein Mensch bei uns bleiben kann, darf oder soll, erklärt Mahmut Özdemir. Und es muss mit entsprechendem Personal erst mal die Möglichkeit geschaffen werden, dass darüber fach- und sachgerecht entschieden werden kann.
"Wir haben bei der Flüchtlingsherausforderung die Kommunen und Länder als Bund viel zu lange alleine gelassen."
Was müssen wir für unsere innere Sicherheit aufgeben?
Gar nichts. Trotzdem hört Mahmut Özdemir bei den Forderungen der Bürger, dass etwas getan werden muss. Vor allem bei der "Vollstreckung des Rechtsstaates". Damit es dazu kommen kann, müssen aber nicht zwingend die Gesetze verschärft werden, sagt der SPD-Bundestagsabgeordnete. Er setzt auf mehr Personal. 3000 Stellen wurden zuletzt für die Bundespolizei geschaffen, das reicht aber gerade mal, um die ganzen Pensionierungen aufzufangen, sagt Özdemir. Um die Fehlzeiten aufgrund von Überlastung zu reduzieren und eine größere Zufriedenheit unter den Beamten zu erreichen, braucht es mehr Personal.
"Da sind die Zahlen, zumindest für mich, unverhandelbar, dass wir weitere Stellen bei der Bundespolizei fordern."