SmartphonekonsumWas wir tun können, um Ressourcen zu schonen
Smartphones sind Ressourcenfresser. Darum wäre es logisch, unser Smartphone möglichst lange zu nutzen. Ein paar simple Tricks helfen dabei: Smartphone weiter geben, Verträge ohne neues Gerät abschließen und bessere Reparaturoptionen vom Hersteller.
Ökologisch sinnvoll und nachhaltig ist es natürlich, wenn wir uns erst ein neues Smartphone kaufen, wenn das alte wirklich kaputt ist, sagt Deutschlandfunk-Nova-Reporter Philip Banse. Das bestätigt auch Siddharth Prakash vom Öko-Institut in Freiburg. Er forscht dort in dem Bereich "Nachhaltiger Konsum und Produkte" und hat die ökologischen Effekte von Smartphones untersucht. Um die Nutzungsdauer zu verlängern, schlägt er vor, das Smartphone an jemanden weiter zu geben, der gerade eins benötigt.
"Je länger die Nutzungsdauer, umso besser ist es für die Umwelt."
Ist das Smartphone eines Tages wirklich kaputt, gehört es natürlich nicht einfach in den Restmüll, sondern wir sollten es vernünftig entsorgen, damit es recycelt werden kann.
Die durchschnittliche Nutzungsdauer beträgt drei Jahre
Studien von Greenpeace und dem Umweltbundesamt zeigen, dass Smartphones und auch Tablets oft nicht länger als drei Jahre genutzt werden. Knapp die Hälfte aller Handynutzer besorgt sich innerhalb der ersten zwei Jahre ein neues Smartphone. Und von denen gibt nur eine Minderheit das Gerät an Freunde oder Familienmitglieder weiter. Die Weitergabe beschränkt sich dabei auf hochpreisige Geräte, hat Siddharth Prakash erforscht.
"Die Zweit- oder Drittnutzung ist nur auf die hochpreisigen Geräte beschränkt.“
Die Masse der Smartphones seien allerdings Billiggeräte, die sich kaum weiterverkaufen lassen und die damit also auf dem Müll landeten, sagt der Forscher.
Verträge ohne neues Gerät sind möglich
Lange gab es keinen Mobilfunkvertrag ohne neues Handy. Solche Verträge gibt es natürlich immer noch, aber sie sind nicht mehr die Regel, so Urs Mansmann von der Computerzeitschrift c't. Entschließen wir uns also zu einem solchen Vertrag, sparen wir das neue Handy, wenn wir es nicht wirklich brauchen.
"Es ist eine Zubuch-Option geworden, es wird nicht mehr in den Vertrag mit reingerechnet bei sehr vielen Anbietern."
Und auch die Preisgestaltung dieser Vertragshandys führt zu einem veränderten Konsumverhalten. Denn ein Smartphone, das im Rahmen eines Vertrages gekauft wird, ist in der Regel nicht mehr günstiger, als ein vertragloses Handy.
Wären Smartphones einfacher zu reparieren, würden wir sie länger nutzen
Aus den Studien des Bundesumweltamtes geht hervor, dass viele neue Smartphones gekauft werden, weil das Display kaputt ist, vor allem aber der Akku runter ist. Ein Akku kostet jedoch nicht viel Geld und ist im Prinzip leicht auszutauschen. Weil aber iPhones etwa komplett versiegelt sind, können wir den Akku nicht selbst tauschen. Wir müssen Apple entweder relativ viel Geld für den Akkuwechsel zahlen oder zu einem Handy-Doktor gehen. Dann aber verlieren die Geräte ihre Garantie.
Im Artikel genannte Quellen
- Einfluss der Nutzungsdauer von Produkten auf ihre Umweltwirkung: Schaffung einer Informationsgrundlage und Entwicklung von Strategien gegen „Obsoleszenz“ | Herausgeber Umweltbundesamt, Februar 2016
- Ressourceneffizienz im ICT-Sektor Abschluss Bericht | Herausgeber Greenpeace e.V., November 2016