SexualpädagogikKlischees ausräumen
Es sei wichtig, die Grenzen zu wahren, wenn man mit Jugendlichen über Sexualität und Geschlechteridentitäten spricht. Das sagt der Sexualpädagoge Sebastian Kempf. Man müsse vor allem drauf achten, dass niemand bloß gestellt werde.
Wir leben in einer Gesellschaft, in der wir von Kind auf geeicht werden, dass es entweder Männer oder Frauen gibt. Darum finden wir Conchita Wurst irritierend, sagt Sebastian Kempf von Pro Familia.
"Irritierend ist, wenn man sich als Mann in eine Frauenrolle begibt und dann als Bruch auch noch den Bart stehen lässt."
Kempf vermutet, dass vor allem diejenigen irritiert sind, die ihre eigenen Geschlechterrollen sehr ernst nehmen. Insgesamt habe sich die Haltung gegenüber Schwulen und Lesben in Deutschland aber in den vergangenen Jahren gebessert. Auf Schulhöfen hingegen sei es sehr schwer für Jugendliche, wenn sie sich außerhalb der klassischen Geschlechteridentitäten bewegen.