Sexismus und Gewalt gegen FrauenSexualisierte Gewalt: Warum Männer sich deutlicher positionieren sollten
Frauen werden belästigt, bedroht, vergewaltigt oder ermordet. Täter sind meistens Männer. Wie können sie sich gegen sexualisierte Gewalt und Sexismus einsetzen? Dazu Rapper LGoony, Journalistin Shila Behjat und Autor Fikri Anil Altintas.
Frankreich diskutiert aktuell durch den Vergewaltigungsprozess um Gisèle Pélicot über Gewalt gegen Frauen. Gisèle Pélicot wurde jahrelang von ihrem Ehemann betäubt und online anderen Männern zur Vergewaltigung angeboten. 50 Beschuldigte sitzen auf der Anklagebank, Männer aus allen Gesellschaftsschichten. Darüber sollten auch Männer mehr sprechen und es anprangern, findet der Kölner Rapper LGoony.
"Der Diskurs geht uns alle an, vor allem Männer. Eigentlich sollten mehr Männer was dazu sagen. Weil die Täter fast immer männlich sind. Deswegen ist es wohl hauptsächlich ein männliches Problem."
In einem Instagram-Post wendet LGoony sich explizit an Männer. Seine Position erklärt er in Eine Stunde Liebe.
Zärtlichkeit, Verletzlichkeit und Fürsorge als Erziehungsideale
Journalistin Shila Behjat fragt sich, wie sie als Feministin ihre zwei Söhne erziehen kann, ohne sie aufgrund ihres Geschlechts vorzuverurteilen. Shila Behjat fordert, Zärtlichkeit, Verletzlichkeit und Fürsorge ins Zentrum der Erziehung zu rücken und zu zeigen, wie schön es sein kann, das auszuleben.
"You can not be, what you can’t see: Das gilt für Männer natürlich auch, dass sie Vorbilder brauchen. Ich suche für meine Söhne ganz fürchterlich danach."
Gemeinsam mit Autor Fikri Anıl Altıntaş tauscht sich Shila Behjat darüber aus, wie Männer sich mehr in den Diskurs zu sexualisierter Gewalt und Sexismus gegen Frauen einbringen könnten.
Männer als Täter und Opfer
Letztendlich seien Männer nicht nur Täter, sondern auch Opfer männlicher Gewalt, betont Fikri Anıl Altıntaş, der sich mit Männlichkeit und Rollenbildern in Vorträgen und Workshops beschäftigt.
"Es braucht endlich eine Zeitenwende gegen Femizide und Anti-Feminismus."
Darüber hinaus erzählt Pierre im Liebestagebuch, wie es zur Ehe mit seiner Jugendliebe gekommen ist.
Unser Bild zeigt Gisèle Pélicot und ihren Anwalt Stephane Babonneau am 18. September 2024 bei der Ankunft vor Gericht in Avignon.