SexfilmePornos beeinflussen unseren Sex
Auf dem Smartphone, dem Tablet oder am PC sind Pornos nur einen Klick entfernt. Alleine zum Suchbegriff "porn" tauchen bei Google mehr als 1,9 Milliarden Treffer auf. Wie diese Filme unseren eigenen Sex beeinflussen, darum geht es in der Ab 21.
Unzählige Stellungswechsel, lautes und künstliches Stöhnen und ein Mann, der am Ende des Films kommt – für viele von uns sind Bilder, die das zeigen, die ersten Berührungspunkte mit Sex. Denn sie gehören zum Standardrepertoire von vielen Pornos. Diese Filme zeigen, wie Sex vermeintlich funktioniert, wie er sich anhört, wie er aussieht. Doch der Konsum von Pornos hat Folgen für unseren eigenen Sex.
"Ich dachte, so wie das in den Mainstream-Pornos dargestellt wird, so wird das auch von mir erwartet, und so muss ich beim Sex performen."
Mit den normierten Vorstellungen davon, wie Sex vermeintlich zu sein hat, kam Anıl Altıntaş mit 14 Jahren in Berührung. Damals entdeckte er Pornos im Internet und konsumierte sie täglich. So entstand seine Vorstellung davon, wie er als Mann sein muss, nämlich wie die Männer in den Filmen: groß, muskulös und ausdauernd.
Pornos und Sexszenen befinden sich im Wandel
Über den Druck, der durch Pornos auf Männer ausgeübt wird, werde zu wenig gesprochen, erklärt die Kulturwissenschaftlerin Madita Oeming. Sie forscht zum Thema Pornografie und sagt, dass sich die Darstellung von Frauenkörpern in Sexfilmen seit den 90er-Jahren verändert habe und nun wesentlich diverser sei. Männerkörper hingegen würden immer noch sehr einheitlich dargestellt werden. Der Mann ist durchtrainiert, hat einen großen Penis und ein sehr langes Durchhaltevermögen beim Sex.
"Die Vielfalt von Penissen in Pornos ist viel kleiner als die Vielfalt von Brüsten."
Wir als Zuschauende werden nicht nur von Pornos, sondern auch von Sexszenen in Filmen und Serien stark beeinflusst, sagt die Intimitätskoordinatorin Julia Effertz. Ihren Job vergleicht sie mit dem eines Stuntkoordinatoren am Set, nur für intime Szenen.
"Wir sorgen schon im Vorfeld der Produktion für klare und transparente Kommunikation über die intimen Inhalte, die gedreht werden sollen."
Wie sie das macht, warum es ihren Job noch nicht lange gibt und in welcher Serie sie die Sexszenen besonders gelungen findet, das erzählt Julia im Podcast.
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