SexarbeitWarum eine Ausbildung für Prostituierte sinnvoll ist
Prostituierte und Sexarbeitende bringen sich ihre Fähigkeiten selbst bei oder geben ihr Wissen untereinander weiter. Eine professionelle Ausbildung für Prostituierte gibt es nicht. Bisher. Domina Madame Simone erklärt, welche Vorteile sie darin sieht.
Domina Madame Simone macht sich für eine professionelle Ausbildung in der Sexarbeit stark. Diese könnte Sexarbeitende stärken und ihre Arbeit
sicherer machen, sagt Simone, die in Hamburg und Köln arbeitet.
Ausbildungsinhalte für Sexarbeitende
Sie ist im Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistungen (BESD e.V.) engagiert und erklärt, was aus ihrer Erfahrung wichtige Inhalte einer solchen Ausbildung sein könnten. Simone hätte zu Beginn ihrer Arbeit gerne mehr über Marketing und Steuerrecht gewusst. Die Domina hat sich alle Infos für ihre Tätigkeit über Jahre mühsam zusammensuchen müssen.
"Auch Anatomie und der Umgang mit Toys wären zum Beispiel wichtige Ausbildungsinhalte."
Rechte und Pflichten, Marketing, Steuer und Finanzen, Gesundheitsvorsorge – aber auch hauswirtschaftliche Skills. Für Simone wären dies alles elementare Inhalte einer Berufsausbildung in der Sexarbeit. Auf Twitter hat sich die Aktivistin Gedanken zu einer überbetrieblichen Ausbildung gemacht.
Sie wünscht sich eher verschiedene Module, die je nach Bereich der Sexarbeit Teil der Ausbildung sind. Auch kritische Themen gehören aus ihrer Sicht auf die Agenda, wie die Möglichkeiten von Sexarbeitende bei übergriffigen Kunden.
"Du musst auch lernen, dich abzugrenzen und zu sagen: Da ist die Tür!"
Vonseiten der Politik ist eine solche Ausbildung bislang nicht angedacht. Simone fände sie aber sinnvoll. Aus ihrer Sicht sollten Interessierte mindestens volljährig sein. Außerdem sollte gecheckt werden, ob potenzielle Azubis sich gut überlegt haben, dass sie Sexarbeit machen wollen.
"Sexpositiven Menschen sollte eine professionelle Ausbildung offen stehen."
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