Sex und LiebeDating läuft diesen Herbst anders
Dating-Apps gibts mittlerweile wie Sand am Meer, und dank Corona bekommen die auch immer mehr Zulauf. Wie wir inzwischen daten, darüber reden wir in dieser Ab21-Folge.
Klischees über Online-Dating sind so alt wie das Internet. Und wie das so bei Klischees ist, nicht alle stimmen tatsächlich. Zwar sind einige Menschen auf den Plattformen auf der Suche nach einem Sex-Partner, doch mehr Menschen sind dort unterwegs, weil sie eigentlich ganz gerne eine Beziehung hätten. Beide werden fündig. Mal mehr und mal weniger.
Mit Beginn der Corona-Pandemie sind auch die Nutzungszahlen beim Online-Dating gestiegen. Denn im realen Leben gab es kaum noch Möglichkeiten, eine potenzielle Partnerin oder einen möglichen Liebhaber zu treffen.
"Im Mai was das noch anders, aber jetzt ist es wieder wie früher."
Melina ist Single und hatte uns im Mai erzählt, wie sich ihr Datingverhalten aufgrund der Corona-Pandemie geändert hat. Damals lief Flirten noch per Telefon oder Videochat ab, und statt heißem Sex und wilden Küssen war maximal einen Spaziergang mit Abstand drin. Doch diese Dating-Entschleunigung hat nicht lange gehalten. Das Alltags-Leben ist wieder lockerer geworden und Dating auch: Inzwischen trifft sich Melina auch wieder in Kaffees oder Bars.
Corona hat Online-Dating verändert
Was Melina sagt, kann die Psychologin Johanna Degen bestätigen. Sie forscht zum Nutzungsverhalten in der Dating-App Tinder. Im Mai konnte sie noch ein "atypisches" Krisen-Verhalten auf der Plattform beobachten. Menschen, die sich auf Tinder ängstlich oder schwach zeigten, waren ein neues Phänomen. Diese Typen würden es zwar immer noch auf der Plattform geben, doch inzwischen seien wir wieder in gewisser Weise zur Normalität zurückgekehrt. Verändert hat sich das Dating dennoch. Wie, das erklärt die Psychologin im Podcast.
"So wie das Homeoffice Einzug gehalten hat, hat sich auch die Datingwelt nachhaltig geändert."
Zahlen zum Online-Dating im Jahr 2020:
- Bei einer Umfrage von Parship wurden im Juli 2020 3723 Mitglieder zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf ihr Dating-Verhalten hin befragt. Demnach sind die Textnachrichten weniger oberflächlicher und auch länger als vor der Pandemie.
- Laut dieser Umfrage stieg nach den Lockerungen der Ausgangs-und Kontaktbeschränkungen auch bei vielen Menschen der Wunsch nach persönlichen Treffen. Als Ort hierfür wählen 62 Prozent die frische Luft statt den früheren Klassikern Bar oder Restaurant (45 Prozent) für ihr Date aus.
- Online-Dating ist richtig beliebt. Das ist das Ergebnis einer Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 1.006 Menschen. Demnach
setzen vor allem die Jüngeren auf Online-Dating: 47 Prozent der 16-bis 29-Jährigen haben schon einmal einen solchen Dienst genutzt.
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