Erfolg durch SelfpublishingEine Million verkaufte Liebes-E-Books
Die Autorin Poppy J. Anderson ist relativ unverhofft zu großem Erfolg gekommen. Mit Selfpublishing hat sie über eine Millionen ihrer Romane als E-Books verkauft - Liebesromane über schnittige Footballspieler.
Poppy J. Anderson hatte schon wahnsinnig viele Bücher in ihrer Schublade: "Ich dachte, veröffentliche doch einfach mal was, vielleicht finden sich ja fünf Leute, die das lesen." Einem Verlag hätte sie nicht geschrieben, weil sie keine Absage kassieren wollte. Auf der Frankfurter Buchmesse hatte sie vor Jahren das erste Mal von Selfpublishing gehört. Dann probierte sie es aus und blieb dabei.
"Jahrelanges Footballtraining hatte seinen Körper zu einer ansprechenden Sammlung von Muskeln werden lassen, die den Frauen gefiel."
Meistens schreibt Poppy J. Anderson Lovestorys. Sie spielen im amerikanischen Football-Umfeld und handeln von Spielern und ihren Beziehungen. Das kommt gut an, ihre Football-Reihe umfasst immerhin 14 Romane. Über eine Million E-Books hat sie im Selbstverlag davon verkauft - als erste deutsche Selfpublisherin.
Die Autorin, die mit bürgerlichem Namen Carolin Bendel heißt, findet die USA besonders für Deutschleserinnen spannend, die darin ein Sehnsuchtsland sehen und sich für Serien und Filme begeistern, die dort spielen. Als sie für ihren Protagonisten noch einen Beruf suchte, der ihn viel unterwegs sein lässt, kam ihr schnell der Footballer in den Sinn.
Romantisch, witzige E-Books mit einer gewissen Leichtigkeit
Viele Leserinnen möchten auch ein bisschen abschalten, weiß Poppy J. Anderson. "Da braucht es ein bisschen heile Welt ab und zu", sagt sie.
"Er war Verfechter purer Heterosexualität und reagierte allergisch auf die Vorstellung, dass es zwei Kerle miteinander treiben konnten. Natürlich hatte er nichts dagegen, wenn sich zwei Weiber gegenseitig befummelten."
Der rüpelhafte, klischeebeladene Macho war eigentlich nur eine Nebenfigur, ein Pendant zu den netten Protagonisten in den Bänden zuvor. Erst als ganz viele Leserinnen nach seiner Geschichte fragten, kam die Autorin auf die Idee, sie auch zu erzählen.
Amazon profitiert von Poppy J. Anderson
Amazon verdient durch die Plattform Kindle-Direct-Publishing an den Selfpublishern, ohne jemals in die Autoren zu investieren. Poppy J. Anderson hat Amazon aber immer als Partner wahrgenommen, der ihr die Möglichkeit gibt, ihre Inhalte zu promoten, erzählt sie.
"Wenn es Amazon nicht gäbe, dann hätte ich kein einziges Buch verkauft. Und dann wäre auch kein Verlag auf mich aufmerksam geworden."
Ihre neuen Verlage Rowohlt und Lübbe wären nicht auf sie aufmerksam geworden, wenn es nicht den Erfolg der E-Books gegeben hätte. Da ist sich Poppy J. Anderson sicher.