Selbstversuch20 Liter Wasser müssen reichen
20 Liter Wasser - das hört sich erst mal nach einer Menge an. Ist es aber nicht. Allein eine Klospülung verbraucht schon die Hälfte. Und wir wollen ja noch duschen, trinken, putzen, waschen...
Ein ganz normaler Morgen geht so: aufstehen, duschen, Zähne putzen, Kaffee kochen. Ach ja - und einmal zur Toilette gehn. Schwups - mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit hast du jetzt schon in 10 Minuten die 20 Liter Wasser verbraucht, die die Weltgesundheitsorganisation WHO als Mindeststandard für jeden Menschen veranschlagt.
"Ich trinke, gehe aufs Klo, putze mir die Zähne, dusche mich - zugegeben relativ lang. Wenn ich das in Wasserverbrauch umrechne, sind das ungefähr 51 Liter Wasser in den ersten 60 Minuten des Tages."
20 Liter sauberes Trinkwasser benötigt ein erwachsener Mensch zum Trinken, zum Essen, zur Körperhygiene, sagt die WHO. In vielen Ländern der Welt aber - etwa in Uganda - ist das nicht gegeben. Bis Ende der 80er Jahre herrschte Krieg in dem Land. Bis heute ist auch die Wasser-Infrastruktur zerstört. Nur rund die Hälfte der Stadtbevölkerung hat überhaupt Zugang zu sauberem Trinkwasser.
Mit 20 Litern durch den Tag
Für einen Tag will unsere Autorin Lena Breuer ihren Wasserverbrauch minimieren. Und zwar radikal. 20 Liter Wasser sollen reichen. Doch allein die Klospülung verbraucht 10 Liter pro Spülgang. Lena muss improvisieren: "Ich habe jetzt hier drei Eimer. Wenn ich die mit dem Duschwasser meines Freundes vollmache..."
Mit einer Tasse Kaffee in der Hand macht Lena einen Verbrauchsplan für den Tag:
- 2,5 Liter sind schon weg - Kaffeekochen, Händewaschen, Zähneputzen
- 3 Liter brauche ich zum Trinken
- 3 Liter zum Lebensmittel waschen und kochen
- 2 Liter zum Geschirrspülen
Putzen und Wäschewaschen lässt Lena ausfallen. Für die Klospülung nutzt sie das Duschwasser ihres Freundes. Bleiben also noch 9,5 Liter für die Körperhygiene. Nicht grade üppig. Denn jeder von uns verbraucht im Schnitt rund 120 Liter Wasser täglich - schon 40 Liter allein fürs Duschen.
Regenwasser zum Geschirrspülen
Lena muss also noch mal improvisieren. Zum Glück regnet es draußen: "Regenwasser zum Geschirrspülen - so lautet mein Plan. Bleiben zwei Liter mehr für die Körperhygiene." Am Ende des Tages, so viel sei verraten, versemmelt Lena ihr Projekt mit einem unbedachten Griff zur Klospülung. Aber ganz ehrlich: Sie hätte es auch ohne dieses kleine Missgeschick nicht geschafft.