König KundeSelbermachen? Von wegen!
Der Kunde soll mitarbeiten! Mit Johannes Döbbelt läuft das nicht mehr. Der DRadio-Wissen-Reporter hat genug von Selbstbedienung und macht erstmal gar nichts mehr selbst. Einen Tag lang will er einfach nur Kunde sein. Ist das nun eine Traum-Vorstellung oder doch eher ein kleiner Alptraum?
Der Kunde arbeitet mit. Er tankt sein Auto selbst voll. Er schraubt das Regal eigenhändig zusammen. Er bringt sein Tablett zurück und räumt die Kaffeetasse im Café selbst wieder weg. Die Unternehmen finden das super: Sie brauchen durch die fleißigen Kunden weniger Personal und sparen so Kosten. Unser Reporter Johannes Döbbelt hat darauf keine Lust mehr. Er lehnt sich zurück, ganz nach dem Motto: Kann das nicht jemand anderes machen?
Einfach mal von vorne bis hinten bedienen lassen
Das Leben könnte so schön sein, wenn wir Kunden nicht mehr mitarbeiten würden. Im Fast-Food-Schuppen würde Johannes an seinen Tisch geleitet, ein Kellner empfiehlt den Burger und bringt das Menu natürlich auch an den Platz - und räumt die Überreste anschließend selbstverständlich wieder zusammen. Im Supermarkt würde Johannes von einem freundlichen Mitarbeiter begrüßt werden, der schiebt seinen Einkaufswagen, sucht aus den Regalen, was der Kunde wünscht, an der Kasse scannt er alles ein und verpackt es in Tüten. Wunderbar entspannend.
"Mein Einkauf landet in der Tüte. Also in einer ganz schlichten, weißen Tüten, ohne Supermarkt-Logo. Warum sollte ich auch Werbung für die machen, während ich ihre Tüte in der Hand habe?"
Das ist eigentlich alles ganz entspannt, Johannes könnte sich gut daran gewöhnen, sich bedienen zu lassen. Das Leben als König Kunde hat allerdings einen Nachteil: Es ist ziemlich teuer: Hier zwei Euro Trinkgeld, dort ist das Essen 100 Prozent teurer, weil das Personal bezahlt werden will. Und warum eigentlich steht gefühlt alle zwei Wochen ein neuer Pförtner vor der Haustür, der die Tür aufhält? Und warum kommt sich Johannes plötzlich so unglaublich faul vor?