SchweigenChristian sagt zwei Wochen lang kein einziges Wort
Christian hat sich bewusst entschieden, für zwei Wochen zu schweigen. Er wollte mehr in Verbindung mit sich selbst sein. Kommuniziert hat er nur über eine Kinder-Zauber-Tafel. In seinem normalen Job in einem Café hat er währenddessen weitergearbeitet.
Christian sucht in seinem Leben immer wieder nach Veränderung. Um mit sich selbst im Reinen zu sein, hat er verschieden Detox-Erfahrungen gemacht, zum Beispiel nicht geraucht oder keinen Zucker gegessen.
Der nächste Schritt, um mehr in Verbindung mit sich selbst zu sein, war für ihn Detox vom Sprechen. Sein stilles Selbstexperiment dauerte zwei Wochen.
In den zwei Wochen Schweigen hat er viele positive Erfahrungen gemacht und mehr Leute kennengelernt als sonst, sagt er. Die meisten Menschen, denen er begegnet ist, waren erfreut und belustigt von seinem Experiment.
Vor allem Kinder und Hunde haben offen auf ihn reagiert, sagt er. Geschummelt, zum Beispiel wenn er alleine war, hat er nie. Wenn ihm dann doch mal ein halbes Wort rausgerutscht, war er kurz unzufrieden.
"Wenn man spricht, dann wählt man die Worte so aus, dass man auf eine bestimmte Art und Weise wirkt."
Für ihn selbst war er in der Zeit zu 100 Prozent er selbst: Wenn man nicht redet, bist du nur du. Er musste nicht mehr überlegen, was er in bestimmten Momenten sagt oder wie er dabei auf Leute wirkt.
Der erste Moment, als er wieder gesprochen hat, war für Christian ein bisschen komisch. Das erste Wort wollte gar nicht richtig raus. Am Anfang hat er noch ein bisschen gestottert und auch seine eigene Stimme wieder zu hören, hat sich seltsam angefühlt.
Reden fühlte sich nicht mehr so normal an
Den ganzen Tag wollten Menschen etwas über seine Schweigezeit wissen. Das war richtig anstrengend und zu viel für ihn. Nach einer halben Stunde hat er gemerkt, wie viel Energie er verloren hat. Am Ende des Tages ging es ihm richtig schlecht. Er hat sich leer gefühlt und keine Energie mehr gehabt.
Die zwei Wochen Schweigen sind schnell vergangen, sagt Christian. In der Zeit in hat sich mehr mit sich selbst verbunden gefühlt in diesem Moment. "Alles war so intensiv und hat sich so gut angefühlt." Das Experiment würde er nochmal machen. Daran wieder zu sprechen hat er sich aber wieder gewöhnt.