Schwedenbild in Deutschland"Wow, du hast einen schwedischen Freund?"
Die eine wird für ihren schwedischen Freund bewundert, die anderen dafür, dass sie in Schweden aufgewachsen sind. In Schweden will man von Deutschland dagegen eher wenig wissen.
Elisabeth Schriever ist Deutsche, die in Schweden lebt. Seit neun Jahren wohnt sie in Stockholm. Derzeit arbeitet sie bei Försäkringskassan, dem schwedischen Sozialversicherungsamt. Vorher war sie in der Deutschen Botschaft beschäftigt. Dort haben immer mal wieder Deutsche angerufen, die nach Schweden gezogen sind, aber wohl nicht richtig wussten, worauf sie sich einlassen.
"Die sind euphorisch. Ziehen nach Schweden aufs Land. Hab keinen Job. Finden keine Freunde. Und in der Stadt keine Wohnung."
Elisabeth hat einen schwedischen Freund. Sie erzählt von Praktikantinnen aus Deutschland, die davon irgendwie begeistert waren: "Wow, du hast einen schwedischen Freund?!"
Schweden kann einsam sein
Nilofar Elhami und Linnéa Grindegård sind Schwedinnen, die in Deutschland leben. Sie besuchen schon mal schwedische Stammtische, um schwedisch zu sprechen. Da gebe es auch immer eine Gruppe von Deutschen, die mit am Tisch sitzen, weil sie Schweden irgendwie toll finden, erzählen sie. Der Unterhaltung auf Schwedisch können sie aber nicht folgen. Überhaupt haben sie schon öfter erlebt, dass Schweden verherrlicht wird
"Ich komme aus Schweden."
"Was, aus Schweden, cool! Warum bist du denn da weg?"
Nilofar sagt, dass Deutschland in Schweden dagegen als ziemlich uncool gilt. Hoch im Kurs stehen stattdessen Frankreich und Spanien.
Linnéa meint: Eine Sendung zum Thema Bullerbü-Syndrom - allein das sei typisch deutsch. Sie hat beobachtet, dass man in Deutschland ausgesprochen viel über Schweden rede, anders als zum Beispiel in England. Dafür reiche schon ein Blick auf die zahlreichen Fernsehdokus im deutschen Fernsehen. Und was man noch unbedingt über Schweden wissen sollte: Gerade als Zugezogener kann es ziemlich einsam werden. Denn Freunde findet man dort viel schwerer als in Deutschland.