"I am not your Negro!"Karamba Diaby gegen die NPD
Die NPD hat auf Facebook den schwarzen Bundestagsabgeordneten Karamba Diaby angefeindet. Der setzt sich jetzt online zur Wehr gegen den Rassismus und die NPD.
Seit 2013 sitzt Karamba Diaby im Berliner Parlament. Er gehört zu Deutschlands ersten schwarzen Bundestagsabgeordneten. In diesem Jahr tritt der SPD-Politiker wieder für seinen Wahlkreis in Halle an der Saale an. Die NPD hat jetzt auf Facebook eines seiner Wahlplakate von dort gepostet und bezweifelt, dass er ein "Deutscher Volksvertreter" sein könne.
"Das ist doch kein Deutscher!"
Viele User ziehen auf der NPD-Seite über den gebürtigen Senegalesen her: "Sorry, Deutschland den Deutschen, ich wähle keinen Schwarzen", heißt es da. Oder: "Das ist doch kein Deutscher - wahrscheinlich auch kein Doktor!" Karamba Diaby lässt sich solche Beleidigungen nicht gefallen.
Bei Facebook hat er zum Gegenschlag ausgeholt. "Nicht die Hautfarbe und auch nicht die Herkunft entscheiden darüber, wer Bundestagsabgeordneter wird, sondern die Bürger*innen dieses Landes", erklärt er als Reaktion auf den NPD-Post. Bislang erhielt er für seinen Eintrag über 20.000 Likes.
Gesamtgesellschaftliche Aufgabe
Für Karamba Diaby ist das längst nicht die erste Anfeindung, der Post war für ihn eine Art Déjà-vu. Vor zwei Jahren bekam er von der rechtsextremen Partei "Der III. Weg" eine Postkarte mit der Aufforderung auszureisen, erzählt er im Interview mit Deutschlandfunk Nova. Bei der Kommunalwahl im Jahr 2014 erhielt er ebenfalls rassistische Kommentare auf seiner Facebookseite.
"Die Menschen, die diese Kommentare posten, versuchen, mit ihren rassistischen Kommentaren Demokraten einzuschüchtern und mundtot zu machen. Das dürfen wir auf keinen Fall zulassen."
In den vergangenen zwei Jahren hätten die Hassbotschaften zugenommen, sagt Karamaba Diaby.
"Wenn ich was poste, kommen neben den neutralen Kommentaren auch Drohungen. Da erhebe ich aber meine Stimme. Das lasse ich mir nicht gefallen."
Für Karamba Diaby trägt jeder, der in Sozialen Netzwerken unterwegs ist, Verantwortung. Wenn die Grenze der Meinungsfreiheit überschritten sei, müsse jeder deutlich machen, dass er das nicht hinnehme.
"Der Kampf um die Demokratie ist nicht die Aufgabe einer Minderheit, sondern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe."