SchwangerenberatungUngewollt schwanger: So läuft eine Konfliktberatung
Ungewollt schwanger - viele Frauen kennen diese Situation. Für einige ist direkt klar, dass sie das Kind abtreiben wollen. Dennoch müssen sie zur Beratung. Karin Huth ist Schwangerenkonfliktberaterin und berät die Frauen nicht pro oder contra Kinderkriegen. Aber sie kann bei der Entscheidung helfen.
Sie ist Pflicht. Wenn eine ungewollt schwangere Frau in Deutschland abtreiben will, muss sie in Deutschland zur Schwangerschaftskonfliktberatung – um einen Beratungsschein zu bekommen. Nur mit dieser Bescheinigung ist ein Abbruch innerhalb der ersten drei Monate straffrei. Wie so eine Beratung abläuft, erklärt Karin Huth von Pro Familia.
Abtreibung ist formal strafbar
Noch immer ist eine Abtreibung in Deutschland formal strafbar. Mit einem Beratungsschein ist ein Abbruch innerhalb der ersten zwölf Schwangerschaftswochen aber möglich und straffrei. Solche Pflichtberatungen bieten u.a. Gesundheitsämter, Pro Familia und andere Fachstellen an. Karin Huth ist Schwangerschaftskonfliktberaterin bei Pro Familia in Köln. Sie erklärt, mit welchen Fragen Frauen und Paare kommen, wie man in so einer Situation Gedanken und Gefühle sortiert, um zu einer Entscheidung zu kommen.
"Wir beraten Ergebnissen offen und nicht pro oder contra Kind bekommen."
Die Beraterin spielt mit den Frauen oder Paaren durch, wie die Situation mit und ohne Kind wäre. Dabei wird auf die individuelle Lebenssituation (Beziehung, Stand Ausbildung, eigene Werte) geschaut. Glücklich ist Pro Familia nicht mit der Gesetzeslage, weil die rechtliche Lage Druck auf die Frauen ausübt.
"Wir sind gegen die gesetzliche Beratungspflicht. Wir wünschen uns Freiwilligkeit für die Frauen."
Für schwangere Frauen in Notlagen gibt es in Deutschland unter 0800-40 40 020 rund um die Uhr psychosoziale Hilfe. Das ist eine kostenlose und auch anonyme Hilfe, sagt Anne-Kathrin Frische vom Hilfetelefon "Schwangere in Not".
"Wir helfen kostenlos und auch anonym."
Ausgebildete Expertinnen beraten die Schwangeren bei allen Fragen, vermitteln Hilfe vor Ort oder informieren über eine so genannte vertrauliche Geburt. Die Hotline "Schwangere in Not" ist ein Angebot des Bundesfamilienministeriums und hilft in insgesamt 18 Sprachen, erklärt Leiterin Anne-Kathrin Frische im Interview.
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Im Liebestagebuch erzählt Emma (Name geändert) von einer "ménage à trois".