SelfcareWenn wir uns zu viel Druck machen
Kein Gramm Fett zu viel, dafür makellose Haut. Für Instagram und Co. versuchen viele Nutzer ihr Äußeres zu Optimieren. Aber was, wenn der Selfcare-Trend plötzlich in Wahn umschlägt? Das klären wir in dieser Ab21.
Eine, die weiß, wie sich übertriebene Selbstfürsorge anfühlt, ist Verena. Mit High Intensity Interval Training hat sie ihren Körper bis ans Äußerste getrieben. Eigentlich wird das Fitnessprogramm mit dem eigenen Körpergewicht nur für 10 bis 15 Minuten am Tag angesetzt. Verena hat sich ganze zwei Stunden am Tag, sieben Tage die Woche daran abgearbeitet. Im Podcast erzählt sie, warum sie die Notbremse zog.
Wer schön sein will …
Als Influencerin postet Louisa Dellert auf Social Media regelmäßig zu Selbstliebe und Nachhaltigkeit. Das war nicht immer so. Auch Louisa strebte früher nach dem perfekten Sixpack. Bevor sie eine Herz-OP überstand, war sie stehts auf der Jagd nach Anerkennung. Dafür hat Louisa 2013 sogar ihr Körpergewicht von 55 auf 46 Kilo heruntergehungert. Als Belohnung hagelte es Likes.
"Das hat mich total gepusht. Es war wie eine Droge für mich."
Melina Haskic ist Fachassistentin in der Dermatologie. Sie erklärt uns, wie zu viel Pflege unserer Haut schaden kann. So könnten etwa Bakterien und Keime bei übertriebener Anwendung der Pflegeprodukte Akne auslösen. Melina Haskic glaubt außerdem, dass Influencer mit ihren beworbenen Produkten auf Instagram zumindest eine Mitschuld an dieser Entwicklung tragen.
Wissenswertes zu Selfcare, Schönheit und Social Media
- Für das perfekte Bild auf Insta legen sich manche von uns sogar für Discounterpreise unters Messer. Doch nicht bei allen, die "mal was machen lassen haben", lief die OP glatt.
- Neben einer gepflegten Haut zählen auf Social Media vor allem durchtrainierte Körper zum gängigen Schönheitsideal. Die werden meist in Fitnessstudios bis zum Umfallen aufgepumpt. Psychologen wissen: Nicht selten geht der Spaß dabei verloren.
- Dass uns ständiger Schönheitszwang im Netz stresst, ist nicht neu. Schon 2017 schaute die "Royal Society for Public Health“ (RSPH) bei Instagram und Snapschat genauer hin. Demnach hatten die sozialen Netzwerke den schlechtesten Einfluss auf das Wohlbefinden und die psychische Gesundheit ihrer Nutzer.
- Zu einem ähnlichen Schluss kommt die "National Eating Disorders Association" (NEDA). Hier gaben Jugendliche an, was sie auf den sozialen Netzwerken erleben. Die ernüchternde Erkenntnis: Wer sein Gewicht sichtbar reduziert, bekommt mehr Likes. Wer wenig Klamotten trägt, wird im Netz eher prominent.