Schlaf und EmotionenWir träumen lieber von Hobbys als von der Arbeit
Was wir träumen, hängt mit unseren Emotionen zusammen. Schlafforscherin Christine Blume erklärt, wie die Gefühle des Tages mit denen in der Nacht zusammenhängen.
Schlafen und Arbeiten sind zwei sehr unterschiedliche Lebensbereiche. Trotzdem gibt es zwischen unserem Alltag und unseren Träumen gewisse Anknüpfungspunkte – verkürzt ist das der Inhalt der sogenannten Kontinuitäts-Hypothese.
"Die Hypothese ist, dass es ein inhaltliches Kontinuum zwischen Wachsein und Träumen gibt, dass unser Alltag Eingang in die Träume findet."
Trauminhalte sind nicht unabhängig davon, was wir im Alltag erleben, fasst die Schlafforscherin Christine Blume zusammen. Träume drehten sich um Dinge, die auch im Wachzustand eine persönliche Wichtigkeit haben. Sie spielten eher an alltäglichen Orten und beinhalten bekannte Personen.
"Die Kontinuitätshypothese würde vorhersagen, dass schlechtere Träume in Lebenssituationen wahrscheinlicher werden, in denen es uns nicht so gut geht."
Diese Kontinuitätshypothese haben Calvin Springer Hall und Vernon J. Nordby 1972 erstmals in ihrem Buch "The Individual and His Dreams" aufgestellt. Beispielsweise seien Traumberichte, die im Zusammenhang mit der Covid-Pandemie als #coronadreams diskutiert worden sind, beispielhaft dafür, sagt Christine Blume.
Jeder fünfte Traum mit Arbeitsbezug
Hinzu kommt nun eine Untersuchung, die eine Kontinuität von Emotionen in den Bereichen Alltag und Schlaf nachzuweisen versucht. Die Befragung haben Forschende des Schlaflabors am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim durchgeführt und ausgewertet.
Zwar ist die Untersuchung mit rund 1.700 Teilnehmenden nicht repräsentativ, das Ergebnis lasse sich dennoch mit einem Gewinn diskutieren, sagt die Schlafforscherin. Im Mittel hatten 18 Prozent der Träume einen Bezug zur Arbeit, stellt Christine Blume fest. Außerdem lasse sich festhalten, dass je mehr die Proband*innen arbeiten, desto häufiger treten in ihren Träumen Bezüge zur Arbeit auf.
Albträume als Seltenheit
Innerhalb der Gruppe der Träume nehmen Albträume eine Sonderrolle ein. Christine Blume beschreibt sie als Extremformen schlechter Träume. Die Schlafforscherin weist drauf hin, dass sie bei Erwachsenen insgesamt eher selten auftreten.
"Bei Albträumen weiß man, dass Stress die Wahrscheinlichkeit ihres Auftretens erhöht."
Welche emotionalen Spuren arbeitsbezogene Träume hinterlassen und was von Träumen mit Hobbybezug bleibt, das erfahrt ihr, wenn ihr das ganze Gespräch mit Christine Blume anhört. Klickt dazu oben auf Play.