Lea van Acken über Umweltschutz am FilmsetNachhaltigkeit ist in der Filmbranche angekommen – teilweise
Die Filmbranche will nachhaltiger sein und ökologischer drehen. Am Set zeigt sich, ob sie es auch kann. Die Schauspielerin Lea van Acken sagt, worauf sie achtet.
Vertreterinnen und Vertreter der Film- und Fernsehbranche haben mit Kulturstaatsministerin Monika Grütters eine gemeinsame Absichtserklärung
unterzeichnet. Ihr Ziel: negative ökologische Folgen der Filmproduktion minimieren, wie es darin wörtlich heißt.
Zu den Unterzeichnern gehören zahlreiche private und öffentlich-rechtliche Fernsehsender, Vertreter der Produzentenverbände, der Filmtechnischen Betriebe, der Bundes- und Landesfilmförderer sowie der Motion Picture Association und der Verband der sechs großen internationalen Filmproduktionsgesellschaften. Hinzu kommen die Deutsche Filmakademie, die Internationalen Filmfestspiele Berlin und der European Film Market.
Branche entwickelt ein Bewusstsein
Lea van Acken ist Schauspielerin und hat beobachtet, dass die Branche sich in den letzten Jahren deutlich mehr für Nachhaltigkeit interessiert. Sie berichtet, dass in der Filmbranche viel über das Thema nachgedacht wird und Verbände gegründet werden.
"Es läuft überall da gut, wo Produktionen zum Beispiel auf regionales Catering achten, oder darauf, nicht zu fliegen, sondern Fahrgemeinschaften zu bilden."
Bei manchen Drehs hätten die Teams im Blick, dass die Beteiligten nicht ständig durch die Welt jetten, dass weniger Müll produziert und auch weniger Fleisch angeboten wird. Manche Produktionen orientieren sich dazu am Grünen Drehpass, bei anderen gebe es allerdings immer noch Snacks in zigfacher Plastikhülle, massenhaft Ausdrucke und manche fliegen die Schauspielerinnen und Schauspieler auch aus dem Inland noch ein.
Willenserklärung der Filmbranche
Auch deswegen begrüßt Lea van Acken, dass es jetzt eine offizielle Form für nachhaltiges Drehen gibt.
"Es ist immer gut, auch als Zeichen nach außen, zu sagen: Wir wollen wirklich etwas tun, wir als Branche."
Bei der Umsetzung in die Praxis gebe es auch bei Kleinigkeiten manchmal Probleme, sagt die Schauspielerin. Sie findet, dass ökologisches Handeln dann auch eingefordert werden muss. Wer an einem grünen Set den Mehrwegbecher vergesse, müsse dann halt mal auf den Kaffee verzichten.
"Ich habe auch schon grüne Produktionen erlebt, wo man nach dem zweiten Tag dann wieder Pappbecher hatte, weil das halbe Team seine Mehrwegbecher vergessen hat."