Schachspielerin Elisabeth Pähtz"Schach bringt Dir früh Verlieren bei"
Elisabeth Pähtz gehört seit Jahren zu den besten Schachspielerinnen der Welt. Sie fühlt sich beim Spiel besonders wohl, wenn es auf dem Brett ein bisschen chaotisch ist.
Ihren Spielstil beschreibt Elisabeth Pähtz als intuitiv. "Ich mache vieles aus
dem Bauch heraus. Ein bisschen wie Beth Harmon."
Beth Harmon ist die Hauptfigur in der Serie "The Queen’s Gambit", die auf Netflix läuft. "Die Serie hat viele Mädchen zum Schach gebracht", sagt Elisabeth Pähtz. Auch wenn die rasanten Partien dort wenig mit echtem Turnierschach zu tun haben: "Da überlegt manchmal einer 20 Minuten und du siehst keine Mimik, keine Gestik - und die Spieler reden auch nicht miteinander."
"Das Damengambit ist ein wunderschönes Märchen."
"Damengambit" - so nennt man auch eine bestimmte Eröffnung beim Schach. Als Gambit bezeichnet man eine Partie, bei der schon in den ersten Zügen eine Figur - meist ein Bauer - geopfert wird, um dann im Verlauf den Spiels einen strategischen Vorteil zu erlangen.
Elisabeth Pähtz, die generell lieber mit Schwarz spielt, hat schon eine ganze Reihe von Schachturnieren gewonnen: 2002 war sie Jugendweltmeisterin, 2005 Juniorenweltmeisterin, 2018 Europameisterin im Schnellschach. Im September 2018 schafft sie es sogar unter die Top Ten der Weltrangliste.
"Schach ist zu 70 Prozent Psychologie."
Heute belegt sie weltweit Platz 23 unter den Spielerinnen. Dabei, so findet sie, trennt die Spitzenspielerinnen insgesamt nicht viel. "Der Unterschied ist mentaler, nicht schachlicher Natur". Fokussiert bleiben, die Ruhe bewahren, die Gegnerin lesen – das sei auf sehr hohen Niveau wichtiger als das Schachkönnen.
"Schach spiegelt die eigene Persönlichkeit wider."
Elisabeth Pähtz hat früh mit dem Schachspiel angefangen und wurde von ihrem Vater unterrichtet, der selbst ein sehr guter Schachspieler ist. "Schach ist ein Reifeprozess", sagt sie.
Seit Jahren ist sie nun schon die beste Spielerin in Deutschland. Doch 2019 hat sie ihren Rücktritt aus der Nationalmannschaft erklärt. Unter anderem, weil Männer und Frauen ungleich behandelt werden, wie sie meint.
"Schach bringt Dir bei, für deine Entscheidung einzustehen."
Im Deep Talk erzählt Elisabeth Pähtz, warum sie nicht mehr im Nationalteam spielt, was man vom Schach fürs Leben lernen kann, und
welche ihre Lieblings-Schachfigur ist.