PflückenSalat aus Baumblättern machen

Rehe wissen es, Menschen selten: Wenn Bäume im Frühling frische Blätter austreiben, sind die hellgrünen, zarten Blätter vieler Laubbäume essbar – und auch lecker.

Die zarten, jungen Blätter der Laubbäume enthalten anfangs nur wenige Bitterstoffe, dafür umso mehr Vitamine und andere gesunde Stoffe, weil die Bäume ihren Fokus erst auf das Wachstum legen.

Essbar
sind besonders die Blätter von Weide, Ahorn, Buche, Birke, Eiche und Linde oder kurz: WABBEL. Das ist eine Eselsbrücke, um sich die Baumarten besser zu merken. Die jungen, hellgrünen Triebe mancher Nadelbäume sind auch essbar. Junge Kiefern- und Fichtenwipfel zum Beispiel sind sehr aromatisch.

Erst sicher identifizieren, dann Blätter essen

Beim Pflücken von Baumblättern ist es allerdings essenziell, sicher zu wissen, um welchen Baum es sich handelt, ob die Blätter essbar sind und ob man sich bedienen darf. Denn: Manche Bäume wie die Eibe sind hochgiftig. Die Nadeln der Eibe und die der Tanne zum Beispiel sehen sich ähnlich, sollten aber nicht verwechselt werden.

"Da muss man sich tief rein arbeiten, das kann ansonsten lebensgefährlich sein", sagt Deutschlandfunk-Nova-Netzbastler Moritz Metz. Beim Identifizieren der Bäume helfen Seiten wie Blattbestimmung.de oder die KI-basierte App Naturblick des Berliner Naturkundemuseums.

Außerdem sollten wir pro Ast und Baum nur sehr wenige Blätter pflücken – vielen Bäumen geht es in der Klimakrise und aktuellen Dürre nicht sonderlich. Richtig sättigend sind die Blätter – wie die meisten Salate – ohnehin nicht allzu sehr, erklärt Moritz, weil der Mensch die Zellulose aus den Blättern nicht in Energie umwandeln kann, im Gegensatz zu Wiederkäuern. Lecker sind die Blätter trotzdem.

Salat in der Natur pflücken: So geht es

Für Netzbasteln-Ausgabe 185 radelt Moritz Metz in den Berliner Park Hasenheide. Hier stehen viele Exemplare der Gemeinen Hainbuche, die eigentlich zur Familie der Birken gehörte und damit – wie die Blätter der Rotbuche – essbar ist.

Neben Hainbuchenblättern gibt es auch Spitzahorn und Eichenblätter zu genießen.

Besonders lecker und auch in Wohngebieten zu finden: Lindenblätter!

Da haben wir den Salat: Auf der Parkbank serviert Moritz Hainbuchen- und Spitzahorn-Salat mit gerösteten Sonnenblumenkernen und einem Dressing aus Olivenöl, Zitronensaft, Salz und Pfeffer.

Zu Hause macht sich der Netzbastler noch einen leckern Smoothie aus Spitzahorn-, Linden- und Eichenblättern und Apfelsaft.

Für Inspiration in Sachen Salatdressing hat Moritz auch Tipps im Netz bekommen:

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