Spiele als Reise zu sich selbstRoad 96 und Omno: Games gegen Fernweh und Hamsterrad
Weg aus dem Alltag! Reisen! Neues sehen! Das fehlt gerade vielen. Für Menschen mit Fernweh, die nicht mal eben in den Urlaub abhauen können, hat unsere Games-Expertin Jana Reinhardt zwei Spiele im Gepäck: den Roadtrip "Road 96" und "Omno", eine Art meditative Reise zu sich selbst.
"Road 96" stammt vom französischen Studio digixart. Und wie der Name schon vermuten lässt, geht es darin um einen Roadtrip! Wir schlüpfen in die Rolle eines Teenagers oder einer Teenagerin, sind von zu Hause abgehauen und versuchen, irgendwie die Landesgrenze des fiktiven Staates Petria zu erreichen. Wir wollen nämlich fliehen, weil Petria droht, ein totalitäres Regime zu werden.
Der Plot klingt nach viel Action, tatsächlich ist das Spiel aber erstaunlich entspannt, erklärt Jana. Und das, obwohl wir etwa Autos klauen oder per Anhalter fahren können und Essen organisieren müssen und wenig Geld haben. Unterwegs lernen wir jede Menge spannender Menschen kennen und erleben die unterschiedlichsten Dinge.
"Es ist immer Zufall, ob dir etwas lustiges, trauriges oder dramatisches unterwegs passiert – die Entwickler haben sich viele kleine absurde Episoden einfallen lassen."
Janas Urteil: Die politische Dimension des Spiels ist zwar ziemlich flach dargestellt, aber der Roadtrip mit seinen vielen diversen Charakteren, die wir bei jedem neuen Abhau-Versuch Stück für Stück näher kennenlernen, ist ziemlich unterhaltsam.
Ein Spiel als Reise zu dir selbst
Das zweite Spiel, das unsere Games-Expertin vorstellt, ist noch entspannender: Das Spiel "Omno" von Inkyfox schickt uns auf eine Abenteuerreise durch ein fantastisches Land. Als namenloser Wanderer starten wir irgendwo in einem mysteriösen Sumpf, von wo aus wir Wüsten, eine Tundra oder schwebende Inseln erkunden.
Unser Task: Licht sammeln. Auf unserer Reise entdecken wir Spuren von anderen Reisenden, die diesen Weg schon gegangen sind und Nachrichten hinterlassen haben. Mehr und mehr kommen wir einer untergegangenen Zivilisation auf die Spur, die alles hinter sich gelassen hat, auf der Suche nach dem Licht – so wie wir.
"In Omno jagen wir dem Licht hinterher wie offenbar schon Generationen von Reisenden vor uns - dabei geht es eigentlich um Wertschätzung des Moments."
Am Ende wartet eine Message auf uns: Der Weg war das Ziel. Oder mit den Worten des Entwicklers Jonas Menke: "Es geht eben nicht darum, immer das Licht zu suchen, sondern das Licht in dem zu finden, was da ist.”
Warum diese Botschaft Jonas so wichtig ist und wie der Solo-Entwickler an "Omno" gearbeitet und diese Arbeit finanziert hat, hört ihr im Games-Gespräch mit Jana Reinhardt. Darin beschreibt sie auch die Welten, Plots und Tasks der beiden vorgestellten Spiele noch näher. Fürs ganze Audio klickt oben auf Play.
Ihr finales Urteil zu "Omno" gibt es hier schon:
"Omno ist ein perfektes, rundes, super-cutes Abenteuer für alle, die nicht meditieren können oder wollen und trotzdem Entspannung suchen."