Richtig waschenWas gegen müffelnde Kleidung hilft
Ihr seid frisch geduscht, fahrt mit dem Fahrrad zur Arbeit - und schon müffelt das T-Shirt. Das liegt an der Kleidung - und womöglich an falscher Körperhygiene.
Obwohl das T-Shirt und man selbst frisch gewaschen ist, riecht es unter den Achseln schnell nach Schweiß. Das kann unterschiedliche Ursachen haben. Verbesserungstipps: Körperhygiene, Wahl der Kleidung, richtig waschen.
1. Weniger Seife ist mehr
Auf der Haut gibt es immer verschiedene Mikroorganismen, die zu übel riechenden Substanzen zersetzt werden können. Verstärken kann sich der Effekt zusammen mit Kleidung. Wichtigster Tipp gegen Körpergeruch und gleichzeitig müffelnde Kleidung: Sich richtig waschen.
"Eine Seife macht die eigentlich saure Haut für acht Stunden alkalisch. So können sich Infektionserreger, Pilze, Viren oder Stinke-Bakterien besser vermehren. Wer sich also viel einseift, stinkt eher."
Auf der Haut liegt ein natürlicher Säureschutzmantel mit einem pH-Wert um die fünf, das heißt er ist leicht sauer. Die meisten Seifen sind alkalisch und haben einen deutlich höheren pH-Wert. Folge: Wer sich einseift, schwächt den Säureschutzmantel der Haut. Bakterien können sich besser vermehren. Und zwar auch die, die dafür sorgen, dass es unangenehm riecht.
Lieber Wasser als Seife
Am besten ist deswegen: Nur mit Wasser waschen.
Wenn es doch mal eine Waschsubstanz sein soll, dann am besten synthetische Tenside. Das sind die meisten Duschgele - die sind sauer und für den Säureschutzmantel der Haut nicht schädlich.
Duschgele sollten am besten ohne Duftstoffe auskommen. Tipp von Hautärztin Yael Adler: Stellen, die sonst stark riechen, nach dem Duschen mit Essigwasser abtupfen. Dafür einfach ein Liter Wasser mit ein bis zwei Esslöffel Apfelessig mischen und auf die Haut tupfen.
2. Der Stoff, aus dem die Kleider sind
In den T-Shirts, die wir tragen, bleibt oft etwas der Geruchsstoffe der Mikroorganismen auf unserer Haut hängen. Diese werden dann durch Feuchtigkeit wieder aktiviert - und unter den Achseln riecht es wieder. Es können auch Mikroorganismen selbst im T-Shirt-Stoff hängen bleiben und neue Geruchsstoffe produzieren.
Kunstfaser müffelt schneller als Naturfaser
Dabei gilt: Das passiert bei Kunstfasern schneller als bei Naturfasern. Doch auch bei Kunstfasern gibt es Unterschiede. Polyester ist beispielsweise geruchsanfälliger als Polyamid. Also lieber zu Wolle, Baumwolle oder Viskose greifen.
3. Wäsche: je heißer, desto besser
Auch beim Waschen lässt sich einiges tun, um unangenehmem Geruch vorzubeugen. Je heißer, desto besser und am besten mit pulverförmigen Vollwaschmittel - wenn das die Textilien zulassen, sagt Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Wiebke Lehnhoff. Baumwoll-T-Shirts lassen sich auf 60 Grad waschen. Steht in dem Etikett nur 40 Grad, dann am besten erstmal so waschen und nach ein paar Mal heißer versuchen.
"Die Maschine immer gut auslüften – also Tür und Waschmittelfach offenlassen. So bildet sich kein stinkender Biofilm."
Hier kann Essig übrigens auch wieder helfen. Einfach bei Baumwoll-Wäsche einen Schuss Essig ins Weichspülerfach geben, das neutralisiert Gerüche. Und nach dem Waschen: Tür und Waschmittelfach immer offen lassen. So bildet sich kein müffelnder Biofilm, der leicht klebt und aus Bakterien und Pilzen besteht.